Mit jedem Wintertesttag für die MotoGP-Saison 2022 scheinen Fabio Quartararos Hoffnungen in seinen Arbeitgeber Yamaha weiter zu schwinden. Schon im November in Jerez kritisierte er mangelnde Fortschritte und forderte eine Besserung nach der Winterpause ein. Die blieb in Sepang aus - und nun auch in Mandalika.

"Was uns fehlt ist keine Kleinigkeit", sparte Quartararo auch am Samstag in Indonesien nicht mit Kritik. "Ich kann mir darüber aber nicht ständig den Kopf zerbrechen, denn ich bin kein Ingenieur. Ich muss an mich und mein Fahren denken und alles geben, um eine Chance auf den WM-Titel zu haben."

Quartararo macht keinen Hehl daraus, dass das 2022er-Modell der Yamaha M1 für ihn zur Enttäuschung wurde: "Ich habe mir ein viel besseres Bike für dieses Jahr erwartet. Deshalb ist meine Zukunft aktuell natürlich noch nicht geklärt. Ich will über keine Details reden, aber meine Zukunft ist völlig offen und wir müssen uns nach dem nächsten Projekt umsehen."

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Andeutungen in Richtung eines möglichen Abgangs bei Yamaha gab es in der Vergangenheit bereits von Quartararo und seinem Manager Eric Mahe. In dieser Deutlichkeit sprach er seine Wechselgelüste aber noch nie aus. Team-Manager Massimo Meregalli hatte vor wenigen Tagen noch erklärt, er sei zuversichtlich, was eine Vertragsverlängerung für Quartararo betrifft.

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Eine Aussage, die mittlerweile eher nach Zweckoptimismus klingt. Denn das Yamaha plötzlich doch noch den Heiligen Gral findet, glaubt im MotoGP-Paddock niemand mehr wo wirklich. "Das ist jetzt unser Paket für diese Saison. Vielleicht finden wir noch Kleinigkeiten, aber das ist in etwa unser Standard", resigniert auch Quartararo. "Im vergangenen Jahr haben uns 9 km/h beim Topspeed gefehlt und heute auch. Uns ist also kein Fortschritt gelungen."

Ganz im Gegenteil: Aktuell sieht Quartararo sogar seine große Stärke aus der ersten Saisonhälfte 2022 zunehmend versanden. Da dominierte er die Qualifyings und holte fünf Pole Positions in Serie. Davon ist er aktuell aber weit entfernt, ist der Yamaha-Star überzeugt: "Mit gebrauchten Reifen habe ich eine sehr gute Pace, aber wenn ich dann neue Reifen aufziehe, spüre ich praktisch keine Verbesserung. So kann ich auf eine Runde nicht wirklich schnell sein. Wir wissen aber nicht, wieso das so ist."