Bei Ducati stehen große Veränderungen bevor. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, ist Besitzer Audi nicht mehr länger am Hersteller aus Borgo Panigale verpflichtet. Demnach soll Audi bereits die Investmentbank Evercore damit beauftragt haben, einen potenziellen Käufer für Ducati zu finden. Die Ingolstädter selbst hatten Ducati erst 2012 für 860 Millionen Euro gekauft.

Audi gehört aber natürlich zum Volkswagen-Konzern und dort ist seit dem Skandal um manipulierte Abgaswerte Sparen angesagt. Der Rotstift wurde vor allem im kostspieligen Motorsport angesetzt, die Projekte in der WRC mit Volkswagen selbst und in der WRC mit Audi vollkommen eingestellt. Der Ducati-Verkauf scheint nun der nächste Schritt, um Geld zu lukrieren.

Ducati und Audi halten sich bedeckt

Bestätigen will man den möglichen Verkauf derzeit weder von Seiten Audis noch Ducatis. "Kein Kommentar", ist das Einzige, was es auf dementsprechende Ansagen zu hören gibt. Fest steht aber wohl, dass Ducati durchaus ein anderes Unternehmen für Investoren ist. Die einst in finanziellen Turbulenzen befindliche Edelmarke ist zu einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen geworden.

Im Motorsport ist die MotoGP Ducatis Flaggschiff, Foto: Ducati
Im Motorsport ist die MotoGP Ducatis Flaggschiff, Foto: Ducati

Die wichtigsten Kennzahlen stimmen bei Ducati: Im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2016 überbot man mit 55.451 Maschinen zum siebten Mal in Serie den Verkaufsrekord und konnte 642 Motorräder mehr als noch im Vorjahr absetzen. Auch der Umsatz wuchs um 4,1 % auf 731 Millionen Euro, 51 Millionen Euro Gewinn blieben.

Was ein Ducati-Verkauf für die Motorsportaktivitäten der Italiener bedeuten würde, lässt sich aktuell nicht abschätzen. Aktuell ist Ducati der einzige Hersteller, der sich sowohl in der MotoGP als auch in der Superbike-Weltmeisterschaft vollwertige Werksteams leistet. Vor dieser Saison nahm man in der MotoGP eine Menge Geld in die Hand, um Jorge Lorenzo von Yamaha loszueisen und so nach 2007 endlich wieder einen Weltmeistertitel zu holen.