Das umfangreiche Testprogramm von KTM vor dem MotoGP-Einstieg 2017 fand bisher vor allem auf eher langsameren Kursen wie Valencia, Jerez oder Misano statt, Brünn war die schnellste bisher gefahrene Strecke. Nun wagten sich die Österreicher mit ihrer RC16 erstmals auf einen echten Highspeed-Kurs, das Autodromo Internazionale del Mugello. Nicht die einzige Premiere an den beiden Testtagen in Italien. Neben Vollzeittestpilot Mika Kallio durfte nämlich erstmals auch Moto2-Fahrer Tom Lüthi auf der KTM Platz nehmen.

Lüthi, dessen MotoGP-Erfahrung sich bisher auf einige wenige Runden mit einer Honda auf halbnasser Strecke im Jahr 2005 beschränkte, war begeistert von der KTM RC16: "Man spürt die Power dieser Maschine extrem, aber sie ist dennoch von Anfang an unglaublich fahrbar. Obwohl Mugello mit seinen langen Geraden, Hügeln und schnellen Kurven sicher nicht die einfachste Strecke für einen MotoGP-Rookie ist, konnte ich schnell im Bereich von Mika fahren." Lob erhielt Lüthi von Mike Leitner, dem Leiter des MotoGP-Projekts im Hause KTM. "Tom war überraschend stark und konnte sich sehr schnell an das Bike anpassen", so Leitner.

Veränderungen an MotoGP-KTM nötig

Die RC16 wiederum musste erst an das schnelle und flüssige Layout von Mugello angepasst werden. Das Setup der Maschine musste vollkommen umgestellt werden und die Ingenieure konnten wertvolle Informationen für die weitere Entwicklung sammeln, wie der technische Direktor Sebastian Risse erklärt: "Einige Dinge, die wir schon auf anderen Strecken probiert hatten, haben auch hier funktioniert. Viele aber auch nicht. Jetzt sollten wir in der Lage sein, bis zum nächsten Test in vier Wochen große Fortschritte zu machen."

Mika Kallio sammelte auch in Mugello Erfahrungen auf der RC16, Foto: KTM
Mika Kallio sammelte auch in Mugello Erfahrungen auf der RC16, Foto: KTM

Dieser Test am Red-Bull-Ring in Spielberg wird der erste an der Seite von renommierten MotoGP-Herstellern wie Yamaha, Ducati oder Suzuki sein. "Das wird dann sicher etwas ganz anderes, aber es ist sicher cool, unseren Fortschritt jetzt auch einmal richtig messen zu können und zu sehen, wo unsere Gegner noch schneller sind", meinte Kallio im Hinblick auf den Spielberg-Test, der am 19. und 20. Juli, also dem Dienstag und Mittwoch nach dem Sachsenring-GP, stattfindet. Mit dabei ist dann neben Kallio auch wieder Tom Lüthi: "In Spielberg bin ich dann sicher nicht mehr so nervös wie dieses Mal. Ich freue mich schon darauf, Seite an Seite mit den Spitzenpiloten der MotoGP zu fahren."