Valentino Rossi und Marc Marquez in einem Team? Sie sind seit dem Sepang-Clash die schlimmsten Streithähne im MotoGP-Paddock, doch auf dem irren Transfermarkt 2016 scheint nichts unmöglich. Theoretisch wäre dieses Szenario denkbar, denn Marquez hat bei Honda noch nicht für 2017 oder darüber hinaus unterschrieben. Ein bereits gestandener Anbaggerversuch von Ducati zeigt, dass der vierfache Weltmeister nicht nur mit Honda spricht. Wieso also nicht Champion Lorenzo durch Champion Marquez ersetzen? "Marquez auf der Yamaha zu sehen, wäre sicher interessant", steht Rossi einer Verpflichtung des vermeintlichen Erzfeindes offen gegenüber..

"Er wäre ein sehr schwerer Teamkollege, aber auch mit Lorenzo hatte ich einen nicht leicht zu besiegenden Mann in der Box neben mir", führte der Italiener in Jerez aus. Rossi und Lorenzo kamen sich schon in der ersten Ära ihres Zusammenarbeitens zwischen 2008 und 2010 in die Quere. Nach Rossis Rückkehr zu Yamaha im Jahr 2013 beruhigte sich die Situation zwar, allerdings nur bis zu dem Zeitpunkt, als es für beide Alphatiere um den WM-Titel ging. Seither ist die Beziehung der beiden MotoGP-Giganten eisiger als je zuvor. Gleiches gilt für Marquez und Rossi. Erst waren der Altmeister und das Jungtalent so etwas wie Freunde, seit Sepang und Valencia hassen sich sie leidenschaftlich. Trotzdem würde Rossi einen möglichen Marquez-Wechsel professionell sehen: "Ein schneller Teamkollege macht einen schneller. Ich will schnell sein und mein Maximum erreichen."

Schnell ist Marquez auf jeden Fall, wie 21 Punkte Vorsprung auf Lorenzo in der WM-Tabelle beweisen. Doch Jarvis löst die Diskussion um einen möglichen Wechsel von Marquez mit einem Lacher auf. "Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sich Valentino und Marc eine Box teilen würden…", gibt der Yamaha-Boss mit einem Grinsen zu bedenken. Jarvis stellte zudem klar, dass die Meinung des Doktors nicht in die Entscheidung für einen Nachfolge-Kandidaten für Lorenzo einfließt. " Das ist eine reine Yamaha-Entscheidung. Die Atmosphäre in der Box ist immer wichtig, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich mich mit Valentino nicht darüber unterhalten.."

Wen würde Jorge Lorenzo gern als seinen Nachfolger sehen?, Foto: Yamaha
Wen würde Jorge Lorenzo gern als seinen Nachfolger sehen?, Foto: Yamaha

Kein Interesse

Trotzdem hat Rossi seine eigenen Gedanken zum Thema neuer Teamkollege. "Es gibt diverse Möglichkeiten. Vinales ist sicher ein Kandidat ist." Dass Yamaha auf den Suzuki-Pilot ein Auge geworfen hat, ist kein Geheimnis. Wie Jarvis in Jerez bestätigte, befindet sich Vinales zurzeit in Verhandlungen mit dem Team, Interesse wird aber sicher nicht nur der japanische Konzern zeigen. Neben Vinales gibt es aber noch weitere Kandidaten auf Rossis Nachfolger-Liste: "Iannone oder Pedrosa wären auch noch möglich oder jemand aus der Moto2."

Doch wen würde sich Lorenzo als seinen Nachfolger erträumen? Die Antwort des amtierenden Weltmeisters könnte kaum nüchterner ausfallen. Mit einem "Nichts interessiert mich weniger" schmetterte er eine Frage danach am Donnerstag ab.