Mit der Bekanntgabe von Jorge Lorenzos Wechsel zu Ducati ließen Yamaha und Ducati am vergangenen Montag eine Bombe platzen, auch wenn sich der Transfer in den letzten Wochen immer stärker angebahnt hatte. Bei der Pressekonferenz zum spanischen Grand Prix in Jerez äußerten sich zum ersten Mal auch Fahrer und Offizielle zum spektakulärsten Wechsel der letzten Jahre.

Bereits in den Tagen seit der Bekanntgabe wurde in Internet-Foren der Wechsel heiß diskutiert und kommentiert, ebenso natürlich auch in MotoGP-Fachkreisen unter Journalisten, Verantwortlichen und Offiziellen. Motorsport-Magazin.com hat für euch nun die wichtigsten Reaktionen von Lorenzos Fahrer-Kollegen wie Valentino Rossi und von Verantwortlichen wie Ducati-Rennleiter Paolo Ciabatti zusammengefasst:

Lorenzo-Wechsel zu Ducati: Die wichtigsten Statements

Jorge Lorenzo: "Das war eine der wichtigsten und schwersten Entscheidungen in meinem Leben und in meiner Karriere. Der Wechsel ist immer noch so weit weg, zuerst will ich noch Rennen gewinnen. Mein ganzer Fokus ist auf die Gegenwart gerichtet. Ich will bis zum Ende kämpfen um meinen vierten MotoGP-Titel zu holen. Meine ganze Kraft geht an mein jetziges Team und die aktuelle WM. Im Idealfall hätten wir das Mitte des Jahres fixiert, aber in diesem Jahr geht alles viel schneller."

Valentino Rossi: "Wenn es ums Alter geht, sind wir zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt gewechselt, denn ich war damals älter. Aber wenn es um den Karriereverlauf geht, dann ist der Zeitpunkt schon ähnlich. Es sieht aber so aus, als hätte sich Ducati in den letzten zwei Jahren stark verbessert. Sie haben jetzt ein konkurrenzfähiges Bike, das zwar anders ist als die Yamaha. Aber ich kenne Lorenzos Fähigkeiten und glaube, er wird auch mit der Ducati einiges reißen."

Marc Marquez: "Das ist wichtig und gut für die Weltmeisterschaft. Einer der Top-Fahrer wechselt zu einem anderen Hersteller, das ist für denjenigen immer eine große Möglichkeit und eine neue Herausforderung. Wir werden sehen. Es dauert immer noch fast ein Jahr, das ist so eine lange Zeit. Es wird für alle spannend zu beobachten werden, wie sich Lorenzo mit der Ducati schlägt."

Andrea Dovizioso: "Das ist ganz normal. Ducati ist jetzt stark, wir haben in den letzten vier Jahren zusammen großartige Arbeit geleistet. Jetzt hat Ducati die Chance, wieder einen Weltmeister zu stellen, das ist sehr gut für sie. Für mich persönlich bedeutet das, dass alle großen Fahrer jetzt so gut wie fix sind. Jetzt ist es denke ich an der Zeit, über meine Zukunft zu reden."

Lin Jarvis (Yamaha-Boss): "Es ist nie schön, ungefähr so, wie wenn man in eine Disco geht und ein hübsches Mädchen fragt, ob sie mit einem tanzen will, und dann entscheidet sie sich für den Typ neben dir. Es ist nicht schön, Jorge zu verlieren. Das ist jetzt unsere neunte Saison zusammen, ich war bei seiner Verpflichtung stark involviert. Das ist traurig, wenn so eine Ära zu Ende geht."

Paolo Ciabatti (Ducati-Rennleiter): "Es waren komplexe Verhandlungen, aber wir konnten dann doch rasch eine Einigung treffen. Es gab mit Lorenzo schon in der Vergangenheit Annäherungsversuche. Wir haben schon vor ein paar Jahren überlegt, einen Topfahrer zu verpflichten, falls es uns gelingt, ein Motorrad auf Augenhöhe mit Honda und Yamaha zu entwickeln. Unserer Meinung nach ist die Ducati nun konkurrenzfähig genug."