Stefan Bradl fährt auch in der kommenden Saison bei Aprilia. Was sich in den vergangenen Wochen bereits anbahnte, ist mittlerweile unter Dach und Fach. Im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com bestätigte Bradl die Vertragsunterzeichnung: "Was die Vögel in den letzten Tagen von den Dächern gepfiffen haben, ist richtig. Meine Zusammenarbeit mit Aprilia wird auch 2016 weitergehen."

Eine offizielle Bestätigung des Teams steht zur Verwunderung Bradls noch aus. "Ich frage mich auch, warum Aprilia es noch nicht offiziell gemacht hat. Ich denke aber, dass es sich nur noch um ein paar Stunden handelt, bevor sie es öffentlich bekanntgeben."

Aprilia und Bradl harmonieren

Aprilia und Bradl - diese Kombination passt. Obwohl die Zusammenarbeit erst drei Rennen alt ist, harmonieren beide Parteien gut miteinander. "Das gute Gefühl, das ich schon nach Indy und Brünn hatte, hat sich auch in Silverstone bestätigt. Zwischen Aprilia und mir hat bislang alles sehr gut gepasst."

"Letzten Endes war für die Vertragsverlängerung ausschlaggebend, dass beide Seiten voneinander profitieren und wir vom ersten Tag gut miteinander auskamen. Aprilia ist mit meiner Leistung zufrieden, ich bin mit der Arbeit des Teams zufrieden. Es hat einfach gepasst", so Bradl.

Die Zusammenarbeit zwischen Bradl und Aprilia funktionierte bislang einwandfrei, Foto: Tobias Linke
Die Zusammenarbeit zwischen Bradl und Aprilia funktionierte bislang einwandfrei, Foto: Tobias Linke

Dabei war das Engagement unter skurrilen Umständen zustande gekommen. Unmittelbar vor dem Rennen auf den Sachsenring trennte sich Aprilia vom überforderten Marco Melandri. Wenige Tage später wurde Stefan Bradls Teamboss bei Forward, Giovanni Cuzari, in der Schweiz wegen Verdachts auf diverse Finanzvergehen festgenommen.

Wie die Jungfrau zum Kind

Bradl konnte mit den noch bis Saisonende laufenden Vertrag mit dem italienischen Rennstall auflösen und war somit in der Sommerpause frei für Aprilia. Vor dem Grand Prix von Indianapolis einigten sich beide Parteien. "Das Ganze ist etwas crazy zustande gekommen, aber schlussendlich ist es sowohl für Aprilia, als auch für mich gut ausgegangen", analysiert Deutschlands einziger MotoGP-Fahrer.

Beim italienischen Hersteller hat Bradl nun auch eine neue Perspektive. 2016 wird in der Königsklasse die Einheitselektronik eingeführt, Michelin übernimmt das Reifenmonopol von Bridgestone und Aprilia baut aufgrund der Erkenntnisse der aktuellen Saison ein komplett neues Motorrad. "Ich kann nun aktiv am Bike für 2016 mitarbeiten und habe dadurch eine gute Perspektive für die Zukunft."

"Das Motorrad wird ein komplett anderes sein. Ich bin aber überzeugt, dass Aprilia mit den Erfahrungen aus dem Testjahr 2015 im Rücken etwas Gutes auf die Beine stellen wird", führt Bradl aus.