Neben der fehlenden Motorleistung galt das bisher als größtes Manko der Suzuki GSX-RR: Das Chattering am Hinterrad bereitete Aleix Espargaro und Maverick Vinales große Probleme in der bisherigen Saison. Doch dank harter Arbeit im japanischen Werk scheint zumindest diese Achillesferse nun behoben. Espargaro und sein Teamkollege Maverick Vinales hatten heute keinerlei Probleme mit Chattering und konnten sich so voll auf das anstehende Wochenende einschießen.

Espargaro schaffte es so, die guten Trainingsleistungen aus Argentinien zu bestätigen. "Das Chattering konnte behoben werden und damit bin ich sehr zufrieden. Suzuki hat einen großartigen Job gemacht. Sie haben etwas neues ausprobiert, was in Japan funktioniert und hier auch. Heute hatten wir kein Chattering und hoffentlich können wir so weiterarbeiten. Das Bike ist jetzt viel besser zu fahren und die Pace ist viel besser als bei den letzten Rennen", frohlockt Espargaro.

Podium trotz Leistungsmanko?

Was die fehlende Motorleistung betrifft, dürfte Jerez der Suzuki von der Streckencharakteristik her in die Karten spielen. Doch so einfach ist die Rechnung nicht. Espargaro meint zwar: "Es geht hier mit relativ hoher Geschwindigkeit auf die lange Gerade", relativiert dann aber anschließend: "Aber wir verlieren auch beim Herausbeschleunigen aus den langsamen Ecken jedes Mal ein Stück auf unsere Konkurrenten. Das ist natürlich nicht einfach, aber so ist es nun mal."

Wie weit vorne landet Espargaro in Jerez?, Foto: Suzuki
Wie weit vorne landet Espargaro in Jerez?, Foto: Suzuki

Besser wird es für Suzuki aber noch angesichts der Tatsache, dass ein Einsatz der weichen Reifenmischung im Rennen nicht ausgeschlossen ist. "Bridgestone hat gemeint, wir können es im Rennen vielleicht riskieren", verrät Espargaro. Er habe heute im Training 20 Runden mit einem Satz gedreht und dabei keine Spur von einer abfallenden Perfomance vernommen. Im Hinblick aufs Rennen liebäugelt Espargaro daher zwar mit einem Podiumsplatz, erklärt aber: "Wenn wir hier wenige Sekunden hinter dem Gewinner ankommen, ist das für mich wie ein Sieg."

Vinales kämpft mit den Temperaturen

Maverick Vinales freut sich ebenfalls darüber, dass das Chattering zumindest heute der Vergangenheit angehörte: "Es gab kein Chattering, das ist wirklich viel besser geworden." Die Änderungen aus dem Werk in Japan scheinen also Früchte zu tragen. "Wenn das im Rennen auch so ist, dann können wir sicher konkurrenzfähig sein", wagt der Spanier schon eine erste Prognose und hofft gleichzeitig auf ein gutes Ergebnis beim Heimrennen.

Vinales sucht Grip bei heißen Bedingungen, Foto: Suzuki
Vinales sucht Grip bei heißen Bedingungen, Foto: Suzuki

Vinales mahnt aber ebenfalls an, dass es ihm der Topspeed-Nachteil seiner Suzuki alles andere als einfach macht: "Hier haben wir nur eine Gerade, aber ich muss trotzdem im Rennen einige Runden warten, um die anderen überholen zu können, einfach weil sie ein bisschen schneller sind auf der Geraden." Entsprechend möchte Vinales über das Setup einiges gutmachen. Die hohen Temperaturen hätten ihm die Arbeit deutlich erschwert, wie er anmerkt: "Die Gripverhältnisse waren am Nachmittag sehr anders. Es waren ungefähr 20 Grad Unterschied, da muss man aufpassen. Wir müssen dafür einfach mehr Grip finden."