Ducati präsentierte am Montag in Bologna die neue Ducati Desmosedici GP15. Um kurz nach 11:45 Uhr fuhr die neue Kreation von Technikguru Gigi Dall'Igna unter den Augen der kompletten Ducati-Führungsriege, der Werksfahrer und einer großen Anzahl an Journalisten ins Rampenlicht. Fans und Interessierte konnte via Livestream rund um den Globus dabei sein.

Die Ansprüche an das Motorrad und die beiden italienischen Fahrer Andrea Dovizioso und Andrea Iannone sind hoch. "2015 setzen wir uns das anspruchsvolle Ziel, mindestens ein Rennen zu gewinnen", stellte Technikguru Gigi Dall'Igna klar. "Das wird zwar schwierig, aber es ist nicht unmöglich. Hohe Ansprüche helfen dir, schneller an dein Ziel zu gelangen."

Erster Härtetest in Sepang

Kommende Woche in Sepang dürfen die beiden Einsatzfahrer das neue Motorrad erstmals auf die Strecke führen. Bislang legte nur Testfahrer Michele Pirro Hand an das neue Modell. "Ich will es endlich ausprobieren", sagte Dovizioso, als er vor seinem zukünftigen Gefährt stand. "Mich interessiert, wie schnell es ist", zeigte sich auch Iannone neugierig.

Die Desmosedici GP15 in ihrer vollen Pracht, Foto: Ducati
Die Desmosedici GP15 in ihrer vollen Pracht, Foto: Ducati

Rein optisch wirkt die GP15 etwas kürzer als ihre Vorgänger, dafür bulliger. Einen Eindruck, den Dovizioso bestätigen kann: "Sie ist sehr kompakt und sieht recht handlich aus. Der Rahmen ist etwas kleiner, die Sitzposition hat sich verändert und das Heck sieht anders aus. Aber der große Unterschied ist das Herzstück, das unter der Verkleidung verborgen liegt."

Denn Dall'Igna hat auch den Motor und das Innenleben der Ducati komplett überarbeitet. "Wir haben im Mai 2014 über das neue Bike zu sprechen begonnen. Dann begann die Entwicklungs- und Testphase", verrät der Italiener. "Wenn der neue Motor dann am Prüfstand zum ersten Mal angelassen wird, ist das ein sehr emotionaler Moment."

Dall'Igna: Keine Verzögerung

Dass die GP15 den ersten Test in Sepang in der ersten Februarwoche verpasst habe, sei von Anfang an so geplant gewesen. "Du kannst an Rennwochenenden nicht allzu aggressiv entwickeln. Daher haben wir unser Programm mit der GP14 erst in Sepang zu Ende bringen können. Unsere Deadline für die GP15 war aber ohnehin immer der zweite Test. Zugegeben: Wir sind nicht gerade früh dran, aber keineswegs zu spät."

Von der ersten Kreation des einstigen Aprilia-Superhirns erwartet man in Bologna viel. Immerhin steht Ducati seit Phillip Island 2010 ohne Sieg da. Im Vorjahr konnte man aufgrund der anhaltenden Erfolglosigkeit immerhin die Dorna zu Zugeständnissen im Reglement überreden, womit Ducati einen Negativlauf von 24 Rennen in Folge ohne Podiumsplatz beenden konnte, als Dovizioso in Austin Dritter wurde.

Zurück auf die Siegerstraße?

Zwei weitere Podiumsplätze folgten, die GP15 soll einen weiteren Sprung in Richtung Spitze einleiten. "Man darf als Designer nicht den Fehler machen und alles über den Haufen werden. Wenn es gute Dinge gibt, muss man daran festhalten und das galt auch für unser Motorrad für 2015. Allerdings sind viele Dinge an diesem Bike neu. Ich würde sagen, man kann es daher als Revolution bezeichnen."

Iannone, der seine erste Saison als Werksfahrer bestreitet, will die hohen Ambitionen seines Chefs nicht enttäuschen: "Er (Dall'Igna) spricht von Siegen. Natürlich ist das eine zusätzliche Motivation, aber wir müssen uns da voll reinhängen. Schließlich ist das eine Weltmeisterschaft, in der sich die besten Piloten tummeln."