Nach dem weitestgehend enttäuschenden Rennen in Motegi reist Ducati ohne große Kampfansagen auf das australische Phillip Island. Obwohl der Traditionskurs südlich von Melbourne mit seinem flüssigen und schnellen Layout mit dem japanischen Stop-and-Go-Kurs Motegis wenig gemein hat, fürchtet der italienische Rennstall erneut eine deutliche Dominanz der japanischen Konkurrenz von Honda und Yamaha. Zwar sammelte Ducati bei einem Test vor der aktuellen Saison an drei Tagen bereits massiv Daten für Phillip Island, jedoch glauben weder Andrea Dovizioso noch Cal Crutchlow an einen großen Vorteil gegenüber den Verfolgern des derzeit drittplatzierten Teams.

Der Italiener Dovizioso, aktuell gesicherter Fünfter der Fahrerwertung, blickt bei bisher drei Karriere-Podien Down Under auf eine erfolgreiche Vergangenheit auf der Inselstrecke zurück. Dennoch blickt er eher verhalten auf seine Aussichten für den kommenden Sonntag: "Wir haben hier zwar im Frühjahr getestet und auch gute Zeiten erzielt, aber die äußeren Bedingungen waren damals deutlich besser. Auch sind lange acht Monate vergangen und vieles hat sich verändert. Unsere Ergebnisse zählen in meinen Augen also nicht viel, und ich mag den Kurs trotz meiner bisherigen Erfolge nicht besonders."

Crutchlow will Motegi-Sturz vergessen machen

Neben dem Leistungsrückstand seiner Desmosedici GP14.2 gegenüber den Werks-Bikes von Honda und Yamaha fürchtet Dovizioso vor allem das oft wechselhafte und schwierige Wetter auf der australischen Insel: "Es wird ein verdammt hartes Wochenende für uns, denn die Konkurrenz an der Spitze ist uns nach wie vor weiter voraus, als uns lieb sein kann. Wir müssen zudem immer einen Blick auf das Wetter haben, denn das kann hier in Windeseile umschlagen und dir das Rennen komplett ruinieren, wie wir es beispielsweise in Aragon auch gesehen haben. Ich will natürlich mein Bestes geben, halte mich mit optimistischen Prognosen aber lieber zurück."

Teamkollege Crutchlow will seinen bitteren Sturz in Runde zwei des Motegi-Rennens mit einem guten Resultat wieder vergessen machen. Auch er gibt sich jedoch zunächst einmal zurückhaltend: "Phillip Island ist Phillip Island und hier sind in der Regel alle extrem schnell unterwegs. Ich denke also nicht, dass uns unsere Testdaten vom Frühjahr groß etwas bringen. Wir werden natürlich alles geben und wollen vor allem nach der Pleite in Japan ein gutes Resultat holen, jedoch wird es ein verdammt hartes Stück Arbeit - und wir brauchen sicher auch ein wenig Glück." Seine Hoffnungen legt Crutchlow auf sein besseres Gefühl mit dem Bike: "Da haben wir echte Fortschritte gemacht und ich bin konstanter und schneller unterwegs."