Als Gigi Dall'Igna nach Ende der vergangenen Saison als neuer Technikguru zu Ducati kam, war die Desmosedici GP14 größtenteils schon fertig entwickelt. Der von Aprilia losgeeiste Ingenieur konnte nur noch kleinere Anpassungen vornehmen. In Aragon befindet sich mit der GP14.2 nun erstmals eine Ducati vom Reißbrett Dall'Ignas im Einsatz. Motorsport-Magazin.com hat sich die Verbesserungen an der Desmosedici angesehen.

Andrea Dovizioso mit der GP14.2, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso mit der GP14.2, Foto: Ducati

Nicht alle Ducati-Piloten bekamen in Aragon die neue Maschine zur Verfügung gestellt. Lediglich Andrea Dovizioso und Andrea Iannone, der ja in der kommenden Saison ebenfalls im Werksteam starten wird, durften auf das überarbeitete Modell zurückgreifen. Cal Crutchlow, der im nächsten Jahr bei LCR Honda fährt muss mit der alten Version Vorlieb nehmen, ebenso wie Hector Barbera bei Avintia. Yonny Hernandez fährt bei Pramac ohnehin eine GP13.

Cal Crutchlow mit der alten GP14, Foto: Milagro
Cal Crutchlow mit der alten GP14, Foto: Milagro

Die augenscheinlichste Veränderung an der Ducati ist die Neuplatzierung beziehungsweise Formänderung der Luftein- und Luftauslässe. Die ovale Öffnung an der Spitze des Motorrads wurde quasi um die Horizontalachse gedreht. Die doppelten Kiemen im unteren Bereich der Seitenverkleidung wurden durch nur einen Schlitz ersetzt und auch die Öffnungen in Lenkernähe bekamen ein neues Design.

Die GP14.2 (l.) verfügt über eine schmälere Verkleidung als die GP14 (r.), Foto: Ducati / Motorsport-Magazin.com
Die GP14.2 (l.) verfügt über eine schmälere Verkleidung als die GP14 (r.), Foto: Ducati / Motorsport-Magazin.com

Eine weitere Veränderung ist schwerer zu erkennen, dafür aber für das Handling des Motorrads umso wichtiger. Die gesamte Verkleidung inklusive des Lufteinlasses hinter dem Vorderrad wurde um eine Spur schmäler gestaltet, was durch Anpassungen am Motor möglich wurde. Durch das nun insgesamt etwas knapper dimensionierte Bike soll es den Piloten möglich sein, es einfacher zu bewegen, leichter einzulenken und besser durch die Kurven zu steuern. Das galt ja bisher als größte Schwachstelle der Ducati.

Veruschskaninchen Iannone

Als erster Pilot an diesem Wochenende ging Andrea Iannone mit der GP14.2 auf die Strecke. Er fuhr das Modell schon im ersten Freien Training am Freitag, während Andrea Dovizioso noch auf die alte GP14 vertraute und dort erst einmal ein ideales Setup finden wollte. Das Ergebnis: Iannone fuhr Bestzeit, Dovizioso wurde Siebenter. Über eine Sekunde trennten die Beiden. In der Nachmittagssession fuhr auch Dovizioso die GP14.2 und war prompt Schnellster.

Iannone war im ersten Freien Training Schnellster, Foto: Milagro
Iannone war im ersten Freien Training Schnellster, Foto: Milagro

Beide Piloten bestätigten im Anschluss die erhofften Resultate, auch wenn Iannone und Dovizioso noch Schwächen sahen. Pramac-Pilot Iannone litt vor allem in den Anbremszonen: "Ich habe auf dem neuen Modell noch ein paar Prozent mehr herauskitzeln können. Ich kann mich viel besser auf dem Bike bewegen und so sowohl besser einlenken als auch das Bike umlegen. Allerdings habe ich noch ein paar Probleme auf der Bremse, die ich mit meinem Team perfekt analysieren muss. Da habe ich momentan noch Rückstand gegenüber der vorigen Version und das ist ein Punkt, den wir hoffentlich am Samstag ausmerzen können."