Auch in diesem Jahr wurde der Sachsenring seinem Ruf wieder gerecht, die über 200.000 Fans sorgten für ausgelassene Stimmung. Wie haben die Lokalmatadoren diese Unterstützung ausgenützt? Motorsport-Magazin.com analysiert das Wochenende der Deutschen:

MotoGP: Bradl krönt seine Leistung nicht

Auf dem Sachsenring lieferte Stefan Bradl seine bisher besten Trainingsleistungen ab. Bis auf das erste Training, in dem er Siebenter wurde, fuhr er in jeder Session unter die ersten Vier und lag dabei im Schnitt 0,454 Sekunden hinter der Bestzeit. Auch in der Qualifikation war Bradl sehr gut unterwegs und komplettierte mit Startposition drei (+0,403) die Honda-Reihe ganz vorne. Am Rennsonntag war Bradl zunächst ebenfalls sehr schnell, im Warm Up fuhr er die drittschnellste Zeit und büßte dabei nur 0,034 Sekunden auf den Schnellsten ein. Vor dem Rennen fiel ein kurzer Schauer, was zu chaotischen Bedingungen führte. Während alle Spitzenpiloten mit Regenreifen die Einführungsrunde absolvierten und dann zum Wechsel an die Box kamen, setzte Bradl alles auf eine Karte – und wurde dafür nicht belohnt. Mit einer Halb-Regen-Halb-Trocken Abstimmung auf Slicks führte er zwar die ersten Runden an, war aber für seine Konkurrenten ein gefundenes Fressen. Die Zielflagge sah Bradl schließlich auf Rang 16, und verlor dabei im Schnitt 1,8 Sekunden auf Marc Marquez. In der Übersicht der schnellsten Rennrunden fehlten Bradl 2,2 Sekunden.

Moto2: Erneut Punkte für Schrötter

Für Jonas Folger war der Heim-GP ein Wochenende das er schnell abhaken wird. Die beste Platzierung in den freien Trainings war P12 am Samstag Vormittag, durchschnittlich lag Folger dabei 1,054 Sekunden hinter dem Führenden. Auch das Qualifying lief nicht wunschgemäß, Folger fuhr mit 0,954 Sekunden Rückstand auf Startplatz 20. Seine beste Platzierung an diesem Wochenende gelang ihm im Warm Up, als Folger auf Position neun fuhr (+0,439). Im Rennen folgte dann der frühe Ausfall durch technischen Defekt, bis dahin fehlten ihm 1,7 Sekunden pro Runde auf den Leader. Bei den schnellsten Runden lag Folger auf Rang 23 (+1,176).

Sandro Cortese begann das Wochenende als bester Deutscher und schaffte in den Trainings zwei Mal den Sprung auf Position fünf, verlor dabei im Schnitt 0,612 Sekunden. Im Qualifying reichte es allerdings dann nur zu Platz 21 (+0,969). Am Sonntag Morgen im Warm Up fuhr Cortese auf Position 18 (+0,759). Eine kleine Aufholjagd konnte er im Rennen hinlegen. Cortese kämpfte sich bis auf Platz elf nach vorne, schied dann aber acht Runden vor Schluss mit einem gebrochenen Schalthebel aus. Bis dahin verlor er 0,877 Sekunden pro Runde auf den Führenden. Damit wäre Cortese Zehnter geworden. Bei den schnellsten Rennrunden fehlt ihm eine halbe Sekunde.

Marcel Schrötter holte in der Moto2 die deutschen Kohlen aus dem Feuer, Foto: Tech 3
Marcel Schrötter holte in der Moto2 die deutschen Kohlen aus dem Feuer, Foto: Tech 3

Einen schlechten Start ins Wochenende hatte auch Marcel Schrötter. Lediglich am Samstag gelang ihm in den freien Trainings der Sprung in die Top-20, im Schnitt verlor er 1,6 Sekunden auf den Leader. Eine Steigerung zeigte Schrötter dann in der Quali, die er als 14. (+0,784) und damit als bester Deutscher beendete. Auch im Warm Up platzierte sich Schrötter auf der 14 (+0,662). Im Rennen war er dann, wie schon in Barcelona und Assen, der einzige Deutsche, der Punkte nach Hause fahren konnte. Schrötter erreichte als Zwölfter das Ziel, büßte dabei 1,1 Sekunden pro Runde auf den Sieger ein. Bei den schnellsten Rennrunden fehlt ihm eine Sekunde.

Nina Prinz lieferte bei ihrem WM-Debüt mit einer Wildcard eine solide Leistung ab. In jedem Training lag sie auf Position 34, ihr fehlten dabei im Schnitt 3,7 Sekunden. Nach Startplatz 35 (+3,978) in der Qualifikation konnte sie das Rennen beenden. Mit einer Runde Rückstand (+3,357 Sekunden/Runde) wurde sie auf P27 gewertet.

Moto3: Öttl mit bestem Wochenende in 2014

Am Sachsenring legte Phillip Öttl sein bestes Wochenende in dieser Saison hin. Schon in den freien Trainings fuhr er zwei Mal in die Top-10 und büßte dabei durchschnittlich neun Zehntel auf den Ersten ein. Das Qualifying beendete Öttl als Elfter (+0,773). Platz 19 im Warm Up war seine schlechteste Platzierung an diesem Wochenende. Im Rennen kämpfte Öttl in der großen Verfolgergruppe mit, hier sicherte er sich letztlich Position zwölf und damit vier Punkte. Nach 27 Runden fehlten ihm genau eine Sekunde pro Runde auf den Sieger. Bei den schnellsten Runden platzierte sich Öttl auch als Zwölfter (+1,011).

Philipp Öttl erkämpfte in der Moto3 Rang zwölf, Foto: Interwetten Paddock
Philipp Öttl erkämpfte in der Moto3 Rang zwölf, Foto: Interwetten Paddock

Luca Grünwald konnte nicht profitieren von der Unterstützung der deutschen Fans. Sein Highlight in den Trainings war Position 14 am Samstag, ansonsten lag er außerhalb der Top-20. Auf die schnellste Zeit fehlten ihm im Schnitt 1,6 Sekunden. Seine Leistung im Qualifying reichte zu Platz 21 (+1,227). Am Rennsonntag konnte Grünwald im Warm Up mit Rang 15 (+0,838) ein weiteres Highlight setzen, im Rennen reichte es trotz der vielen Ausfälle nur zu Position 19. Von Rückenproblemen geplagt, war Grünwald 2,1 Sekunden pro Runde langsamer als der Sieger. Bei den schnellsten Rennrunden ist Grünwald 23. (+1,773).

Ein gutes WM-Debüt zeigte Wildcard-Fahrer Maximilian Kappler. In den Trainings gelang ihm zwei Mal der Sprung in die Top-30, im Schnitt fehlten 2,6 Sekunden auf den Ersten. Von Startplatz 30 (+2,103) aus ging es im Rennen auch dank der vielen Ausfälle bis auf Position 21 (+2,567 Sekunden/Runde) nach vorne für Kappler.

Auch Kevin Hanus kam wieder mal zu einem Wildcard-Einsatz. Nach den Plätzen 32, 34 und 31 in den Trainings (im Schnitt +2,968) fuhr er im Qualifying auf Startplatz 34 und war dabei 3,574 Sekunden hinter der Pole-Zeit. Im Rennen erreichte Hanus als überrundeter 23. das Ziel (+4,056 Sekunden/Runde).