Valentino Rossi ging in Assen ein großes Risiko ein. Bereits den ganzen Morgen über waren immer wieder Regenschauer über der "Kathedrale des Motorsports" niedergegangen. Immer wieder hatte es abgetrocknet, so auch im Warm-Up.

Unmittelbar vor dem Start des Rennens ging ein weiterer Landregen nieder, worauf der Zeitplan nach hinten verschoben wurde. Als es erneut abtrocknete, probierte Rossi mehrmals Trockenreifen aus und fällte dann eine folgenschwere Entscheidung: Der Italiener begann die Warm-Up-Runde auf Slicks. "Leider begann es eine Minute vor dem Start erneut zu regnen", bedauerte Rossi. Der "Doktor" steuerte seine Box an, wo seine Crew bereits das Nummer-zwei-Bike mit Regenreifen bereithielt. Rossi sprang schnell auf das andere Motorrad und fuhr zum Ausgang der Boxengasse, wo er warten musste, bis das Feld vorbeigeflogen war.

Es war mehr möglich

"Das ist schade, denn wenn ich auf Regenreifen losgefahren wäre, hätte ich an der Spitze dranbleiben können", haderte Rossi mit dem Schicksal. Zusammen mit Scott Redding machte er sich auf die Verfolgung. "Heute ging es um Glück und leider ging es dieses Mal so aus." Sofort begann sich Rossi, durchs Feld zu pflügen. Als die Strecke 21 Runden vor Schluss abermals trockener wurde, war er einer der ersten, die einen Motorradwechsel vornahmen. Mit diesem Manöver gewann er einiges an Zeit und konnte sich in seiner Gruppe behaupten.

Vor Andrea Iannone und Alvaro Bautista sicherte sich Rossi Platz fünf. Das reichte, um Rang zwei in der WM-Wertung gegen Dani Pedrosa zu verteidigen. damit stand der Italiener zum ersten Mal seit dem Großen Preis von Argentinien nicht auf dem Podium. Dennoch nimmt er auch Positives aus den Niederlanden mit: "Ich hatte eine gute Pace und fühlte mich wohl auf dem Bike. Ich war schnell hier in Assen."

Valentino Rossi fuhr auch Andrea Iannone davon, Foto: Yamaha
Valentino Rossi fuhr auch Andrea Iannone davon, Foto: Yamaha