Die MotoGP-Piloten fuhren am Freitagabend ihr entscheidendes drittes Freies Training in Katar. Wie schon in der vergangenen Saison entscheiden die Zeiten aus den ersten drei Trainingssessions über die Teilnehmer der beiden Qualifikationen. Die schnellsten Zehn kommen direkt in Qualifikation zwei weiter. Aleix Espargaro führte das Feld auf dem Weg in Q2 wie schon in allen Sessions zuvor weiter an. Trotz widriger Bedingungen konnte der Open-Yamaha-Pilot seine schnellste Runde noch einmal verbessern.

Die Platzierungen: Aleix Espargaro gab mit 1:54.773 Minuten in der dritten MotoGP-Session des Jahres eine weitere Bestmarke vor. Andrea Iannone konnte diese zwar nicht knacken, platzierte seine Ducati aber mit 0.413 Sekunden Rückstand auf Position zwei. Alvaro Bautista fuhr die drittschnellste Runde, während Andrea Dovizioso nur knapp auf Rang vier verdrängt wurde. Marc Marquez fuhr den sicheren fünften Rang nach Hause und kam damit locker in Q2 weiter.

Bradley Smith fuhr die sechstschnellste Runde. Jorge Lorenzo konnte sich in den letzten Minuten noch auf den sicheren siebten Platz retten Stefan Bradl belegte Rang acht vor Valentino Rossi und Dani Pedrosa, die nur knapp direkt in die zweite Qualifikation weiterkamen. Pol Espargaro verpasste den Durchmarsch nur knapp und war der erste, der über eine Sekunde auf die Bestzeit seines Bruders verlor. Cal Crutchlow belegte Rang zwölf vor Open-Honda-Pilot Nicky Hayden. Colin Edwards und Yonny Hernandez komplettierten die Top-15.

Die Zwischenfälle: Mike di Meglio stürzte bei hohem Tempo schon in der ersten Hälfte der Session in Kurve 15, blieb glücklicherweise aber unverletzt. Crutchlow rutschte etwas später in Kurve zehn übers Hinterrad in den Kies und verbuchte damit den ersten Sturz auf Ducati Desmosedici GP14. Er fuhr zur Box zurück und musste sich zunächst mit seiner Zweitmaschine begnügen. Smith flog in Kurve fünf heftig per Highsider ab und zerstörte die Tech-3-Yamaha. Glücklicherweise blieb der 23-jährige Brite unverletzt.

Das Wetter: Mit 22 Grad Celsius in der Luft und 25 Grad auf dem Asphalt hatten die Temperaturen im Vergleich zum ersten Training am Freitag am späteren Abend deutlich nachgelassen. Noch immer wehte ein kaum spürbarer Wind. Einige Fahrer, denen sogar die weiche Reifenmischung zur Verfügung steht, testeten mit der härteren Mischung. Unter ihnen Crutchlow und Aleix Espargaro. Zur Sessionmitte setzte leichter Regen über dem Wüstenkurs ein.

Die Analyse: Noch immer Kopfschütteln bei Yamaha. Sicherlich herrschten zu späterer Stunde und bei einsetzendem Regen noch schwierigere Bedingungen, aber dass Fahrer wie Lorenzo, Pedrosa und Rossi ernsthaft um den Einzug in Q2 bangen müssen, scheint unerklärlich. Verkehrte Welt in der MotoGP? Open- und Satelliten-Fahrer können noch immer ihren Testvorteil nutzen. Ob das im Rennen aber noch genauso aussieht, bleibt zu bezweifeln. Die Spitzen-Piloten werden sich schon etwas einfallen lassen.