Wie so oft in dieser Saison musste sich Valentino Rossi auch in Valencia dem Spitzentrio Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Marc Marquez geschlagen geben und landete auf dem undankbaren vierten Rang. Dabei war der Altmeister mit seiner Pace grundsätzlich nicht unzufrieden: "Eigentlich war ich ziemlich konkurrenzfähig, aber nicht stark genug um mit den ersten Drei zu kämpfen. Die Startphase war wirklich lustig, weil wir alle so nah beieinander waren und tolle Zweikämpfe hatten, wie in den alten Zeiten. Auch im Anschluss hatte ich eine recht gute Pace, aber Jorge, Marc und Dani waren immer zwei bis drei Zehntel pro Runde schneller als ich. Das war einfach zu viel für mich, um eine Chance auf das Podium zu haben."

Den Grund für seine Chancenlosigkeit gegenüber der spanischen Armada sah Rossi in der Zielkurve des Ricardo-Tormo-Circuit. "Im ersten Teil der Strecke war ich nicht schlecht, aber beim herausbeschleunigen aus der letzten Kurve habe ich in jeder Runde viel Zeit verloren. Dort konnten mich Dani und Alvaro überholen und meine Schwäche dort war auch der Grund, warum ich Marc nicht angreifen konnte. Ich habe jedes Mal die ganze Runde gebraucht um die Zeit, die ich dort verloren habe, wieder aufzuholen. Ich wollte gegen Marc kämpfen, aber es gibt hier nur zwei richtige Überholmöglichkeiten. Dort war ich immer zu weit weg und auf der Bremse nicht stark genug um anzugreifen.", erklärte der Yamaha-Pilot.

Somit musste Rossi akzeptieren, dass er das Maximum herausgeholt hat: "Im heutigen Rennen hatten wir in etwa dasselbe Potential wie schon in der gesamten Saison. Ich bin als Vierter gestartet und auch dort ins Ziel gekommen. Natürlich wollte ich auf das Podium, aber mehr als den vierten Rang habe ich heute nicht verdient, dasselbe gilt für den vierten Platz in der Weltmeisterschaft. Von Morgen an werde ich versuchen, es besser zu machen. Nächste Saison möchte ich schneller sein und gegen die Top-Drei kämpfen."

Der 34-Jährige weiß auch schon ganz genau, woran er arbeiten muss, um der deutlich jüngeren Konkurrenz im nächsten Jahr noch einmal kräftig einzuheizen. "Das Grundproblem für mich sind die Reifen. Mit dem weichen Vorderreifen verliere ich viel Zeit, vor allem durch meinen Bremsstil. Das hängt auch damit zusammen, dass ich deutlich größer und schwerer bin als andere Piloten. Deshalb wird das Vorderrad mehr beansprucht. Mit diesen Slicks muss man ganz anders fahren als früher. Man muss das Bike am Kurvenausgang schneller aufrichten und kann nicht so kompromisslos Bremsen. Daran habe ich die ganze Saison gearbeitet und mich auch ständig gesteigert, aber wir haben definitiv noch Raum für Verbesserungen", stellte Rossi klar.