Nicky Hayden zeigte in den Trainings zum San Marino GP in Misano eine durchwachsene Leistung. "Der Vormittag war nicht so schlecht. Leider konnte ich am Nachmittag meine Zeit nicht mehr verbessern. Ich bin damit nicht glücklich, weil ich ein paar Fehler gemacht habe, besonders ausgangs der letzten Kurve", ärgerte sich US-Amerikaner nach den beiden Sessions. Mit einem Rückstand von 1.231 Sekunden auf die Bestzeit von Marc Marquez kam Hayden im Tagesklassement nicht über den zwölften Platz hinaus. "Meine ideale Zeit wäre eine halbe Sekunde schneller gewesen", gab Hayden zu.

Wo er die Zeit verloren hat, weiß der Ducati-Pilot. "In den schnellen Kurven, vor allem in Turn zwei und drei, auf der Gegengeraden und beim Umlegen des Motorrads, weil es sich hier enorm schwer anfühlt", sagte Hayden. Teamkollege Andrea Dovizioso war rund eine halbe Sekunde schneller und landete auf Rang acht. Dennoch war der Italiener nicht zufrieden: "Der Tag war so la la. Im Vergleich zum Test waren die Temperaturen niedriger und das macht eine kleinen Unterschied beim Gefühl für das Bike. Die Vibrationen am Vorderrad waren stärker und es ist nicht so leicht, den Reifen auf Temperatur zu bringen."

Auf die Bestzeit fehlten Dovizioso sieben Zehntel - ein Abstand, von dem er nicht erwartet, dass er am Samstag geringer wird. "Wie ich erwartet hatte, sind die Fahrer vor uns wirklich schnell. Ich denke, morgen können sie noch unter 1:44 kommen. Für uns ist es sehr schwer. Ein Ziel ist es, unter 1:45 zu kommen", gab der Italiener zu. "Das wird schwer, aber nicht unmöglich. Heute Nachmittag war der Grip etwas geringer. Ich weiß nicht, ob das jeder so gefühlt hat. Dadurch war es sehr schwer, die Rundenzeit zu verbessern. Die Strecke ist sehr eng und langsam und man kann nicht wirklich auf einer anderen Linie fahren. Wenn man versucht, in der Kurve mehr Speed zu haben, rutscht einem schnell das Vorderrad weg."

Sogar Testpilot Michele Pirro war an diesem Tag schneller als die Ducati-Werkspiloten. Dovizioso sah diesen Umstand aber positiv. "Er hilft uns enorm, war schon zehn Tage lang hier und hat viele Kilometer zurückgelegt. Er ist schnell und ich freue mich für ihn. Vielleicht wird er auch im Rennen mit uns fahren. Ich habe damit kein Problem, vielleicht haben die Medien damit eines, dass unser Testfahrer so schnell ist, aber ich nicht."

Ducati testete in den Trainings auch einen neuen Auspuff, von dem sich Dovizioso aber keine Wunderdinge erwartet. "Was die Fahrbarkeit angeht, fühle ich keinen riesigen Unterschied. Der Sound ist ganz anders und es ist viel besser, das Bike so zu fahren. Zuvor war unser Bike einfach zu laut und machte ein komisches Geräusch, was einen wirklich abgelenkt hat", so der Italiener. Hayden lobte den Auspuff mehr: "Er ist eine große Verbesserung und der Sound ist ganz anders. Es ist aber nur eine Evolution und deshalb fühlt man keinen so großen Unterschied."