Nicky Hayden fährt schon seit 2009 bei Ducati und erlebte dort wechselnde und sehr unterschiedliche Teamkollegen. Nach Valentino Rossi steht in diesem Jahr Andrea Dovizioso an seiner Seite. "Momentan lief alles wirklich ruhig. Ich hatte keine Probleme. Ich hatte aber auch mit Valentino keine Probleme. Wir blieben in Kontakt und waren einfach Teamkollegen und ich habe es definitiv genossen, sein Teamkollege zu sein. Es hatte auch Vorteile und es gab immer etwas Negatives", erklärte der Amerikaner.

Vor Dovizioso habe Hayden viel Respekt. "Er ist ein großartiger Rennfahrer, was ich respektiere und es scheint als seien viele unserer Probleme und Kommentare gleich." Das sei speziell für die Ingenieure von Vorteil, die sich einer Entwicklungsrichtung zuwenden können. Zuletzt hielten sich Hayden und Dovizioso für ein PR-Event in Deutschland auf. "Ich würde sagen, ich konnte ihn dabei etwas besser kennenlernen. Momentan scheint er nur ein normaler Typ zu sein, der es liebt, sein Bike zu fahren und wir haben ein paar gemeinsame Interessen. Schließlich ist gerade Supercross-Saison", spielte Hayden strahlend auf MX und SX an. "Wir reden beide darüber. Er bleibt in Europa immer wach und sieht sich die Rennen an. Momentan haben wir also keine Probleme miteinander."

Trotz Rossis Kritik fühlt sich Hayden bei Ducati verstanden. "Ich kann wirklich nicht sagen, dass ich das in der Vergangenheit gespürt habe. Offensichtlich hat Valentino als Teamkollege viel Geld bekommen, natürlich war er da deutlicher die Nummer eins. Aber ich hatte nie ein wirkliches Problem mit Ducati. Es ist wichtig schnell zu sein, deutliches Feedback abzugeben und konstant zu sein. Das schlimmste für Ingenieure ist es, wenn man sein Vertrauen und seine Zuversicht verliert", weiß der 31-Jährige. Er als Fahrer habe die Pflicht den Ingenieuren genau zu sagen, was er fühlt und denkt und dazu darauf hoffen, dass das mit den gesammelten Daten übereinstimmt.

"Ich habe wirklich das Gefühl, dass wir die letzten beiden Jahre mit Valentino hinter uns lassen müssen, denn wir bekamen nicht die Ergebnisse, die wir wollten. Wenn er redete, hörten die Leute zu und eilten, alles für ihn zu tun", fuhr Hayden fort, der fest überzeugt ist nach vorne zu schauen. Teilweise habe er und auch die Mechaniker bei Ducati durch das hohe Medieninteresse an Rossi in den letzten beiden Jahren mehr Druck gespürt. "Vielleicht haben wir zu sehr probiert, so schnell wie möglich Fortschritte machen. Vielleicht müssen wir ohne wirklichen Fortschritt sogar ein paar Schritte zurückgehen, haben dann aber viele Vorteile."