In wenigen Monaten startet die Saison. Motorsport-Magazin.com unterhielt sich zuvor mit den Chefs der Satellitenteams. Was ist neu? Was können Herve Poncharal, Lucio Cecchinello und Fausto Gresini erwarten? "Ich denke, das Bike wird sehr ähnlich zu dem, was wir dieses Jahr hatten. Denn das war das erste 1000ccm Jahr, also war auch die M1 brandneu. Ich glaube nicht, dass sich allzu viel ändert. Sicherlich gibt es ein paar Verbesserungen, aber ich denke nicht, dass die Maschine großartig anders ist als die, die wir dieses Jahr haben", berichtete Tech 3 Teamchef Poncharal.

Die größte Änderung für die Yamaha-Satellitencrew wird der Fahrer. "Cal [Crutchlow] bleibt, was eine sehr gute Neuigkeit ist und ich bin sehr glücklich damit. Andrea [Dovizioso] hat uns verlassen und ich verstehe auch warum, denn er hatte eine unglaubliche Chance, in ein komplettes Werksteam zu kommen und ein Bike zu entwickeln. Ich wünsche ihm viel Glück und ich verstehe ihn." Bradley Smith bekommt bekanntermaßen Doviziosos Platz und steigt damit in die Königsklasse auf.

"Er ist ein junger Fahrer, der schon in der Moto2 für uns unterwegs war. Ich musste viel Kritik darüber einstecken, aber das ist unsere Wahl. Es wird sicherlich nicht leicht und wir erwarten nicht, dass Bradley das tun kann, was Andrea geschafft hat. In der Team-Wertung werden wir sicherlich nicht so stark sein wie im letzten Jahr, aber ich weiß das. Letztes Jahr hatten wir zwei Fahrer auf dem gleichen Level, in dieser Saison wird Cal deutlich der Führende und Bradley der Rookie, der viel lernen muss", beschrieb Poncharal, der sich keine Sorgen darum macht, dass die Situation in seinem Team eine etwas andere sein wird.

Herve Poncharal gibt Bradley Smith eine Chance, Foto: Milagro
Herve Poncharal gibt Bradley Smith eine Chance, Foto: Milagro

"Ich glaube, dass wir das trotzdem genießen können", betonte der Franzose. Ein anderer Fahrer kam für den Teamboss nicht in Frage, der Deal mit Smith war schließlich schon länger besiegelt. Poncharal begründete: "Ich hatte Bradley schon zugesagt und wollte es auch einhalten, bevor ich jemand anderen nehme. Seine Moto2-Ergebnisse dieses Jahr waren nicht die Besten, aber trotzdem kommt er zu uns, er wird in unser komplettes Programm integriert und das bedeutet mir viel. Ich mag loyale Verhältnisse und wenn ich etwas sage, stehe ich auch zu meinem Wort. Ich mag Leute nicht, die ständig ihre Meinung ändern oder sich nicht an Abmachungen halten. Wenn ich etwas sage, dann versuche ich es auch einzuhalten."

Potential ist da

"Wenn man einen jungen Fahrer hat, der viel Talent hat, lernen will und gut lernt, dann ist das auch spannend", gab Poncharal zu verstehen und spielte damit auf den Rookie of the Year 2012 an. "Was Stefan Bradl dieses Jahr geschafft hat, war sehr interessant. Sein Team ist sehr glücklich. Sicherlich kann nicht jeder gleich gewinnen, man kann aber auch ohne Siege Spaß haben. Wenn Bradley eine ähnliche Saison wie Stefan hat, dann wären wir sehr glücklich."

Bradls Team zeigte sich wahrlich glücklich. "In der letzten Saison war unser Ziel, in den Top-7 oder Top-8 anzukommen und wir schafften es auf Platz acht in der Meisterschaft. Für nächstes Jahr würden wir gern ein paar Positionen gutmachen, vielleicht Rang fünf oder sechs in der WM-Wertung und ich hoffe, dass wir die Möglichkeit bekommen, wenigstens drei oder vier Mal auf dem Treppchen zu landen. Ich glaube, dass das Potential da ist", erklärte LCR-Chef Cecchinello gegenüber Motorsport-Magazin.com das Saisonziel.

Auch 2013 wird Bradl mit einer starken Satellitenmaschine von Honda antreten und viel Unterstützung von HRC bekommen. "Sie werden das Motorrad immer näher an das des Werksteams heranbringen. Schon im letzten Jahr waren wir so nah dran, dass wir ohne Zweifel sehr gute Leistungen hatten. Wenn man sich zum Beispiel den Top-Speed unseres Bikes ansieht - da lagen wir in der zweiten Saisonhälfte immer unter den ersten Drei. Das bedeutet, dass wir eindeutig gutes Material von Honda bekommen", erklärte Cecchinello. Während die Honda-Werksfahrer das Bike im Laufe der Saison weiterentwickeln, wird Bradl auf Updates warten müssen. "Aber auch die Satellitenteams werden weiter die neuen Teile nutzen, die ab und an bestätigt und von HRC geliefert werden", schildert der Teamchef.

HRC entscheidet

Auch Alvaro Bautista wird von Honda beliefert. Sein Boss wusste allerdings noch nicht genau, was 2013 auf ihn und seinen Schützling zukommt. "Ich weiß noch nicht, was sich technisch ändern wird. HRC entscheidet, welche Teile wir bekommen. Sie arbeiten die ganze Zeit daran, das Bike und alle Teile zu verbessern. Mein Team hofft darauf, bei der Testarbeit mit Honda zu helfen", erklärte der Italiener.

Die Saison 2012 beendete Bautista an fünfter Gesamtposition mit einigen herausragenden Ergebnissen. "Ich bin glücklich darüber", erklärte Gresini. "Das ist ein gutes Ergebnis, aber schließlich arbeitet jeder darauf hin, sich zu verbessern. Wir wollen also unsere Gesamtposition noch steigern. Die Meisterschaft ist allerdings hart umkämpft und jeder Fahrer will gewinnen, aber unser Ziel ist es, uns zu steigern."