Zusammenrücken in schweren Zeiten, Foto: Milagro
Zusammenrücken in schweren Zeiten, Foto: Milagro

Ein Highlight der Saison 2011 in der MotoGP zu benennen fällt nicht leicht. Casey Stoners starke Leistung im ersten Honda Jahr wurde von Marco Simoncellis tragischem Unfall überschattet. Ein furchtbares Ereignis, das in den nächsten Jahrzehnten prägend für das MotoGP Jahr bleiben wird. Der 23. Oktober 2011 wird so einigen noch lange im Gedächtnis bleiben. Ein furchtbarer Moment, der wieder einmal allen vor Augen geführt hat, worum es eigentlich geht. Die Motorradwelt war und ist noch immer tief getroffen.

So makaber es klingen mag, dennoch bleibt diesem schrecklichen Geschehnis etwas Positives abzugewinnen: Zum ersten Mal ist mir persönlich bewusst geworden, wie sehr die Motorradwelt zusammenhalten kann. Jeder, wirklich jede Person, die irgendetwas mit Bikes zu tun hat, bekundete ihr Beileid. Es betraf alle, niemand konnte sich heraushalten und jeder stand dem anderen bei - sei es ein Teamkollege, ein Konkurrent, einer, den man kaum kennt. Obwohl ein solches Ereignis meist Kälte ausstrahlt, bildete die Motorradgemeinschaft eine zuvor noch nicht spürbare Wärme.

Alle fühlten mit, viele Motorrad-Größen begleiteten den charismatischen Italiener zur letzten Ruhe in seinem Heimatort. Am 27. Oktober hielt #CiaoMarco sogar Einzug in die Trending Topics bei Twitter - nur ein weiterer Beweis für die Anteilnahme aus aller Welt. Schnell begriffen aber auch alle, dass sich die Welt weiter dreht, ob es einem passt oder nicht. David Emmett formulierte passend: "Marco lebt durch seine Freunde, seine Fans und vielleicht am meisten im Rennsport weiter. Sein Motorrad fehlt vielleicht in der Startaufstellung, aber sein Geist fährt immer weiter."