Die Reifen von Bridgestone waren in der abgelaufenen MotoGP-Saison für vieles der Sündenbock, generell war es aber einfach so, dass die Fahrer damit unzufrieden waren, dass die Gummis zwar das ganze Rennen hielten, dafür aber nur langsam auf Betriebstemperatur kamen und deswegen in den ersten Runden nur wenig Grip boten. Sie forderten Walzen, die schnell Temperatur aufbauen und dann am Ende des Rennens vielleicht etwas verlieren. Der neue Sicherheitsberater Loris Capirossi hat deswegen bereits einige Gespräche mit Bridgestone geführt, darf man Superbike-Weltmeister Carlos Checa glauben, dann ist ohnehin dringender Handlungsbedarf vonnöten.

Der Spanier hatte die Desmosedici des MotoGP-Teams im November in Valencia getestet, er wird auch im Januar wieder damit unterwegs sein und aus seiner Sicht haben die Reifen viel kaputtgemacht. "Ich denke, die Reifen sind diejenigen, die die Show in der MotoGP ruinieren und sie sind auch der Grund dafür, warum Fahrer stürzen und nicht wissen warum", sagte Checa gegenüber der Zeitung Marca. Für ihn gingen auch die Probleme von Ducati während der Saison 2011 auf die Kappe von Bridgestone, denn es wurde seiner Ansicht nach zwar viel über das Chassis gesprochen, letztendlich sei der Reifen aber der größte Faktor in der MotoGP.

"Sie sind supersteif, das Limit ist nur schwer zu spüren und um die Reifen herum wird die Maschine gebaut. Wenn sich dieser Aspekt nicht ändert, dann werden die Motorräder weiter etwas eigenartig sein. Sie werden schwer zu verstehen sein und man kommt weiter einfach zu Sturz. Wenn man nicht weiß, wo das Limit des Reifens ist, ist es sehr schwierig, eine Maschine zu entwickeln. Das Problem ist nicht das Chassis, Ducati hat es vier Mal geändert und das Ergebnis war immer das gleiche. Das Problem sind die Reifen", betonte Checa. Bei Ducati war es vor allem der Vorderreifen, mit dem allen Fahrern das passende Gefühl fehlte.