Suzuki war in den vergangenen Jahren immer ein wenig das Stiefkind in der MotoGP. Ständig wurde über Honda, Yamaha und Ducati diskutiert, weil diese drei Hersteller die Siege und Titel unter sich ausmachten, währenddessen versuchte Suzuki irgendwie zu überleben. Vor allem hatte man dort aber auch immer wieder Pech, sei es mit Verletzungen oder mit nicht ganz idealen Entwicklungen. Doch das Motorrad hat sich, ausgerechnet im letzten 800cc-Jahr, wieder ein wenig gemausert und liefert nun gute Ergebnisse.

John Hopkins konnte sich bei seinem Wildcard-Auftritt in Brünn selbst ein Bild von der Maschine machen und war der Meinung, dass viel mehr in der GSV-R steckt, als sie zeigen kann. "Die Honda ist ein sehr starkes Motorrad. Die Suzuki ist auch ein sehr gutes Bike und ich vermute, dass das volle Potenzial dieses Motorrads in dieser Saison noch nicht gezeigt wurde. Das Bike war viel besser, als ich es am Freitag fahren konnte und ich denke auch, dass sie ein bisschen besser ist als das, was Alvaro [Bautista] im Moment aus ihr herausholen kann, denn er war verletzt und gewinnt erst sein Vertrauen zurück", meinte Hopkins gegenüber dem Motorsport-Magazin (Ausgabe 21).

Nahe an Yamaha

Die Meinung des Anglo-Amerikaners bestätigte Bautista mit dem sechsten Rang in Indianapolis. Trotzdem rechnete Hopkins damit, dass noch viel mehr von der Maschine kommen kann. "Ich denke, die Suzuki ist viel besser, als die Ergebnisse es zeigen, aber unglücklicherweise gibt es nur den einen Fahrer. Das Potential der Suzuki ist nicht weit von dem der Yamaha entfernt." Deswegen hoffte er auch darauf, dass Suzuki auch 2012 weiter in der MotoGP ist, Gerüchte um einen möglichen Ausstieg halten sich ja beständig.

Hopkins wünschte seinem Arbeitgeber jedenfalls, dass er alle nötigen Stützen bekommt, um weiter in der MotoGP bleiben zu können. "Ich selbst möchte gern wieder Vollzeit in der MotoGP fahren. Alles, was davor passiert, sind nur kleine Schritte auf dem Weg zum großen Ziel. Ich bin mir sicher, dass ich auf Weltniveau Rennen bestreiten werde, aber ich will ein gutes Motorrad in der MotoGP und ich möchte keine Maschine, die nicht wettbewerbsfähig ist. Ich würde am liebsten mit Suzuki in der MotoGP bleiben", erklärte er. Denn gerade weil er Suzuki viel zu verdanken hat und dort nach seinen Problemen der vergangenen Jahre eine neue Chance bekam, schlug er auch ein Angebot von LCR Honda aus, dort von Laguna Seca bis zum Jahresende zu fahren.

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