Das Repsol Honda-Team ist mit drei Fahrern die größte Mannschaft der MotoGP. Casey Stoner führt im Moment mit 31 Zählern die Meisterschaft an, Andrea Dovizioso liegt auf dem dritten Rang und Pechvogel Dani Pedrosa liegt auf dem fünften Platz. Der Unterschied zu Andrea Dovizioso liegt nur darin, dass sowohl Stoner, als auch Pedrosa in diesem Jahr schon Rennen gewinnen konnte. Dovizioso gelang bis jetzt nur ein Sieg in der Königsklasse. "Es ist nicht leicht in einem Team mit Dani und Casey zu sein, weil sie so stark und sehr schnell sind", sagte Dovizioso.

Mit seinem zweiten Platz in Brünn zeigte er jedoch, dass man mit Konstanz viel erreichen kann und nicht immer nur extrem schnell sein muss. "Der Speed von Casey ist unglaublich. Der Speed und die Konstanz von Lorenzo ist auch unglaublich. Bei Dani ist das genauso. [Marco] Simoncelli ist manchmal schnell. Jeder Fahrer hat seine stärken in einem besonderen Bereich, aber während der Meisterschaft muss man nicht immer einfach nur schnell sein - man muss viele Punkte sammeln", sagte der Italiener der GPWeek. "Wenn man meinen Speed mit dem der anderen vergleicht, dann gibt es einen Unterschied, aber ich bin Dritter in der Meisterschaft. Wenn wir uns in einigen Bereichen noch etwas verbessern, dann sind wir am Zug. Wir brauchen keine großen Verbesserungen, nur ein paar kleine."

Keine Ahnung wie es 2012 weitergeht

Das Team ist groß und damit teuer für Honda. Im nächsten Jahr wird es diese Konstellation nicht mehr geben. Da Dovizioso der passende Vertrag mit dem Werksteam fehlt, muss er abwandern. Eine Möglichkeit wäre die LCR-Maschine von Toni Elias zu übernehmen. "Ich kann nur in ein Satelliten-Team gehen. Aber ob es ein Werksmotorrad mit Werksunterstützung geben wird? Ich habe keine Ahnung", gestand er. "Ich warte wie Simoncelli noch auf eine Antwort von Honda. Wir müssen einfach abwarten."

Marco Simoncelli ist schnell, aber konnte Andrea Dovizioso noch nicht im Rennen schlagen, Foto: Milagro
Marco Simoncelli ist schnell, aber konnte Andrea Dovizioso noch nicht im Rennen schlagen, Foto: Milagro

Sein Landsmann aus dem Gresini-Team könnte dabei sein größter Konkurrent werden, denn auch Simoncelli möchte eine Werksmaschine von den Japanern haben - so wie in diesem Jahr. "Ich bin ein ruhiger, analytischer Typ. Ich verstehe die technische Seite sehr gut. Ich denke nicht, dass notwendig ist, nur schnell zu sein. Man muss den Mechanikern das richtige Feedback geben", sagte Dovizioso. "Vielleicht bin ich in den Trainings zu ruhig, ja. Simoncelli konnte mich aber noch nicht in den Rennen schlagen. Für ihn scheint es wichtiger zu sein, auf die Pole Position zu fahren - einfach immer nur schnell-schnell-schnell. Ihm geht es scheinbar nicht so sehr um das Rennergebnis. Jeder Fahrer hat einen anderen Charakter. Ich bin eher ruhig, deshalb sieht es bei mir nicht so schnell und spektakulär aus", schätzte Dovizioso ein.

Anderer Fahrstil als die Teamkollegen

Dovizioso kommt mit seinem Fahrstil schnell an die Grenzen, deshalb ist es wichtig, dass er sein Motorrad perfekt für seine Bedürfnisse abstimmt. Der Unterschied zu seinem Teamkollegen besteht in der Bremszone. "Ich bremse viel härter als Dani oder Casey. Ich brauche deshalb mehr Stabilität. Wenn mir das Gefühl für die Front fehlt, wird es schwierig für mich am Limit zu fahren. Bei Dani muss das Fahrwerk wegen seines Gewichtes viel weicher sein", erklärte der Mann mit der Startnummer 4. "Ich kann mit den anderen einfach nicht mithalten. Ich kann es nicht. Ich habe einfach einen anderen Fahrstil. So geht es den meisten Fahrern, denke ich ."