Mit der 14.-schnellsten Rundenzeit im Warm-Up am Morgen bei perfekten Bedingungen zeigte sich, dass es Marcel Schrötters Technik-Crew gelungen ist, die Mahindra 125 für den Renntag in einem viel besseren Zustand vorzubereiten. Nach dem enttäuschenden Qualifying am Samstagnachmittag besserte sich die Laune von Schrötter aufgrund des motivierenden Ergebnisses noch am Vormittag schlagartig.

Marcel Schrötter hatte wieder mit ein paar Problemen zu kämpfen, Foto: Thomas Börner
Marcel Schrötter hatte wieder mit ein paar Problemen zu kämpfen, Foto: Thomas Börner

Mit einem guten Start in das Rennen über 19 Runden legte der ehrgeizige Ahtlet aus Oberbayern den Grundstein für das Erreichen der Zielsetzung des indischen Rennstalles Mahindra Racing. Schon in der Anfangsphase hielt sich Schrötter wacker in den Punkterängen. Erst als ungefähr ab Rennmitte ein Problem mit der Schaltung auftrat, musste er quasi kampflos zwei Positionen preisgeben. Der ehemalige 125ccm Europameister und zweifache deutsche Champion kämpfte aber verbissen bis zur Ziellinie, und beinahe wäre es ihm in den Schlussrunden sogar gelungen, die zwei verlorenen Positionen wieder zu gewinnen. Im letzten Umlauf war er dicht an seinen Vorderleuten Danny Webb und Zulfahmi Khairuddin dran, aber zum Überholen reichte es nicht, weil er auf den Geraden benachteiligt war. Nach der Zieldurchfahrt freute er sich trotzdem über Platz 14 und die zwei gewonnenen WM-Punkte.

 

Für die deutsche Bundeshymne bei der Siegerehrung sorgte Sandro Cortese, der zum ersten Mal in seiner Karriere auf die oberste Stufe am Podium klettern durfte. In einem bis zur Ziellinie spannenden Rennen besiegte der Aprilia-Pilot den Franzosen Johann Zarco. Dritter wurde in einem Herzschlagfinish Alberto Moncayo. Der WM-Führende Nicolas Terol musste nach einem technischen Defekt aufgeben.

"In Anbetracht meiner Startposition war das Rennen gar nicht so schlecht. Wir haben wieder Punkte gesammelt, was wichtig war. Mit den zwei Zählern für Platz 14 haben wir unser Ziel erreicht", sagte Schrötter. "Mit einem guten Start konnte ich gleich einige Positionen gut machen. Leider habe ich mich ab Rennmitte schwer getan, mit meiner Gruppe mithalten zu können. In der Anfangsphase konnte ich allerdings schneller als die Anderen fahren. In den ersten Runden konnte ich zuerst Danny überholen, und auch Zulfami, der aber ein harter Brocken war. Es ist mir sogar gelungen einen Vorsprung herauszufahren. Die beiden konnten aber wieder aufschließen, als ich mit der Schaltung Probleme bekommen habe. Beim Schaltvorgang war die Unterbrechung zu lange, bis der Motor wieder Leistung brachte. Auf den Geraden habe ich deswegen viel Zeit verloren. Trotzdem habe ich nicht aufgeben und bis zum Schluss gekämpft. Dabei konnte ich sogar die Lücke zu meinen Vorderleuten wieder schließen.

In der vorletzten Runde war an ihnen dran. Zum Überholen hat es aber leider nicht gereicht. Schade, dass wir wieder ein kleines technisches Problem hatten, weil der Abstand bis zu Platz neun sehr gering war. Mein Gefühl für die Bedingungen war gut und im Vergleich zum Samstag war meine Mahindra in einem wesentlich besseren Zustand. Schon im Warm-up am Vormittag war das Ansprechverhalten des Motors bei weitem besser. Wegen eines Schaltproblems, anders als das im Rennen, musste ich zwar schon nach zwei Runden für längere Zeit in die Box, aber insgesamt war die Situation um vieles besser", war sich Schrötter sicher. "Mein Motorrad hat heute einigermaßen gut funktioniert und es hat Spaß gemacht mit den Jungs zu fighten. Überhaupt war der Rennverlauf für sehr unterhaltsam. Nach dem verpatzten Samstag freue ich mich über die zwei gewonnenen Punkte."