Beinahe vier Wochen dauerte die Pause zwischen dem Spanien GP in Jerez und dem Portugal GP in Estoril, doch am Donnerstag war es wieder soweit und das Paddock der MotoGP versammelte sich. Bevor am Freitag die Trainings auf dem Programm standen, waren Jorge Lorenzo, Casey Stoner, Dani Pedrosa, Valentino Rossi und Alvaro Bautista bei der Pressekonferenz zu Gast, um über das anstehende Rennwochenende zu plaudern.

Lorenzo liebt Estoril

Besonders groß war dabei die Vorfreude von Lorenzo. Er hat nicht nur zuletzt in Jerez gewonnen, sondern ist in Estoril in der Königsklasse bislang noch unbesiegt. "Ich liebe diese Strecke. Ich habe hier drei Mal gewonnen und darunter war mein erster Sieg in der MotoGP. Aber dieses Jahr ist es anders, theoretisch ist es ein hartes Jahr für uns. Wir führen die Weltmeisterschaft an, weil wir zwei tolle Rennen hatten, aber die Umstände sind anders und es ist ein anderes Jahr", erklärte der Spanier.

Gerade deswegen war er besonders auf den Test am Montag nach dem Rennen gespannt. Denn nach seiner Meinung muss sich die Maschine stark verbessern, auch wenn sie nicht schlecht ist. "Wir können um das Podest kämpfen und ich denke, das brauchen wir für die Weltmeisterschaft. Ich möchte gerne um die gleiche Zahl an Siegen kämpfen wie voriges Jahr, aber vielleicht wird das schwierig, also ist es unser Ziel, so nahe wie möglich am ersten Platz zu sein", sagte Lorenzo.

Pedrosa auf Schulter gespannt

Viel näher als bisher am ersten Platz sein will Pedrosa. Der Spanier war bei den ersten Rennen eigentlich immer schnell, wurde aber durch die Probleme an der rechten Schulter und dem rechten Arm im späteren Rennverlauf gebremst. Nach einer Operation in der Pause, bei der die Metallplatte an seinem Schlüsselbein entfernt wurde, soll nun der volle Angriff möglich sein. "Ich hatte viel Rehabilitation, darunter zehn Tage Nichtstun. Es war schwierig, denn ich musste trainieren, damit ich es her schaffe, aber ich durfte nicht zu viel machen", meinte er. Noch erachtete er die Schulter als etwas schmerzhaft und steif, er war aber gespannt, wie sie sich auf der Maschine macht. "Ich hoffe, dass ich sie testen, ein gutes Gefühl bekommen und mich verbessern kann."

Casey Stoner möchte in Estoril Boden gutmachen, Foto: Milagro
Casey Stoner möchte in Estoril Boden gutmachen, Foto: Milagro

Sehr motiviert zeigte sich Stoner, nachdem er in Jerez unverschuldet von Rossi aus dem Rennen gekegelt worden war. Er hatte die Pause genossen und sie genutzt, um ordentlich zu trainieren. "Es ist noch früh in der Saison, um das tun zu können, aber es macht viel Spaß. Es bringt auch viel Motivation für den Rest der Saison", meinte er. Die verlorenen Punkte von Spanien glaubt er in Estoril wieder wettmachen zu können. "Ich war hier immer schnell, die letzten Jahre sind nicht ideal gelaufen, aber generell waren wir hier recht stark und dieses Jahr sollte es mit Honda einfacher sein. Alles, was wir jetzt tun müssen, ist Punkte sammeln und die Weltmeisterschaft zurück in die Spur bringen."

Rossi kennt sich aus

Wie man in Estoril Punkte sammelt, weiß Rossi sehr gut. Er war in Portugal bei zehn Rennen elf Mal auf dem Podest und gewann fünf Mal. "In der Vergangenheit hatte ich hier einige gute Rennen und holte viele Punkte. Die Strecke ist schwierig, aber ich liebe sie", betonte er. In der Auszeit hat Ducati viel an der Maschine gearbeitet, um einige Bereiche zu verbessern, doch Rossi glaubte, dass das Motorrad über das Wochenende relativ unverändert sein wird - von einigen Elektronik-Updates zur Verbesserung des Motor-Charakters einmal abgesehen. "Der Test am Montag wird dann sehr wichtig."

Ob er sich den Test am Montag überhaupt antun kann, wird Alvaro Bautista während des Wochenendes herausfinden. Vorerst muss er am Freitag sehen, ob er das Rennwochenende mitmachen kann, da er gerade erst von einer Oberschenkel-Fraktur zurückkehrt. "Der Sturz in Katar war schlimm und es war sehr hart. Jeden Tag habe ich 24 Stunden an der Verbesserung der Verletzung gearbeitet und jetzt bin ich hier. Morgen werde ich es auf der Maschine ausprobieren. Im Moment bin ich sehr zuversichtlich", meinte er.

Gefühl finden

Denn er hatte sich schon auf einer Supermotard versucht, dort lief es gut. "Aber eine MotoGP-Maschine ist anders und wir werden sehen, was passiert. Nach dem ersten Training werde ich entscheiden, ob ich weitermache. Das ist sehr wichtig, nicht nur wegen der Verletzung, sondern ich muss auch das Gefühl für die Maschine zurückbekommen."