Casey Stoner hat gute Chancen für einen perfekten 800cc-Abschluss, Foto: Milagro
Casey Stoner hat gute Chancen für einen perfekten 800cc-Abschluss, Foto: Milagro

Für die neue MotoGP Saison 2011 dürfte sich fast für jeden etwas aufregendes finden lassen. Es ist das letzte Jahr der 800cc, wer wird also der letzte Weltmeister, der nicht unbedingt heißgeliebten Ära von viel zu Elektronik und Einheitsreifen? Der Umstieg von 800cc auf die 1000er brachte auch einige Fahrerwechsel mit sich - für Valentino Rossi, Casey Stoner und Ben Spies wird es eher ein Zwischenjahr werden, könnte man meinen. Aber es sind Racer und die wollen bekanntlich immer Fullgas geben. Wer wird den Umstieg also am besten verkraften und welcher Teamkollege wird sich am wärmsten anziehen müssen? Nicky Hayden bei Ducati, Jorge Lorenzo als amtierender Weltmeister bei Yamaha oder Dani Pedrosa bei Honda?

Honda wird eine spannende Konstellation abgeben. HRC bewies 2010, dass sie den Anschluss wieder geschafft haben und das viele Fahrer, vom Werksteam bis zu Gresini Honda, vorn mitmischen können. Das sollte 2011 eine Fortsetzung finden, nur wer der drei Werksfahrer wird das bisschen Extra aufbringen können, um sich von seinen Teamkollegen abzusetzen? Nach den ersten Testfahrten darf man anzweifeln, dass Dani Pedrosa weiter die unangefochtene Nummer 1 ist - vor allem wenn Casey Stoner die lange Liste von 'Kleinigkeiten' während der kommenden Tests in Malaysia noch beheben kann. Druck wird aber auch von Andrea Dovizioso kommen, wenn der Italiener es schafft sein unbestrittenes Talent auf Dauer in gute Resultate umzusetzen. 2010 gelang das Zeitweise durchaus 2011, muss er den Sprung an die Spitzer aber dauerhaft schaffen, wenn er den für ihn geschaffenen dritten Platz im Werksteam behalten will. Zwei Szenarien könnten sich aus der HRC-Konstellation allein ergeben: Entweder die drei Fahrer sind so miteinander beschäftigt, dass sie sich gegenseitig ausschalten, oder sie treiben sich positiv voran und Stoner wird Weltmeister.

Der Blick in die Moto2

Moto2 2011, Foto: Milagro
Moto2 2011, Foto: Milagro

Die Moto2 geht in ihre zweite Saison - was für viele Teams heißt, dass sie mittlerweile eine gute Routine als Grundlage haben. Das gilt zumindest für die Teams, die auch noch im zweiten Jahr Bestand haben, denn einige mussten sich bereits aus finanziellen Gründen und Sponsorenmangel zurück ziehen, dabei sollte die Moto2 doch so preiswert sein. Zu wünschen ist, dass weiterhin die Fahrer den entscheidenden Unterschied bedeuten und über Sieg oder Niederlage entscheiden. Weniger 'Axtmörder' und mehr sauberes Überholen mit brillanten Manövern wird der 600cc Klasse gut tun.

Freuen darf man sich jetzt schon auf Kenan Sofuoglu, der zusammen mit Technomag-CIP zu den vordersten Favoriten gehört. Nicht nur, weil er bereits 2010 einen beeindruckenden Einstand in Estoril feierte, sondern auch, weil die Supersport für die Moto2 ein perfekte Schule sein dürfte und der Türke zudem hoch talentiert ist. Natürlich werden auch Stefan Bradl, Tom Lüthi, Anthony West, Julian Simon, Raffaele de Rosa oder Yuki Takahashi ihre Chancen 2011 bekommen. Einer der schärfsten Gegner für Sofuoglu könnte aber auch Pramacs ehemaliger Fahrer Mika Kallio werden, der jetzt für Marc VDS an den Start geht. Während der ersten Tests musste sich der Finne noch hinter Teamkollege Scott Redding einreihen, doch die Zeitabstände werden knapper. So Kallio der Umstieg gelingt und der Kopf frei ist, dürfte sich auch die britische Nachwuchshoffnung mit einem der härtesten Konkurrenten im eigenen Team abfinden müssen. Da wir von Finnen reden - auch in der 125cc darf man auf die gespannt sein, denn neben dem Aki Ajo Team ist Niklas Ajo ab 2011 in der WM dabei. Der 16-Jährige wird vielleicht nicht gleich gewinnen können, aber wenn er verletzungsfrei bleibt, dürfte er für viel Aktion im letzten 125cc-Jahr sorgen und die etablierten ärgern.