Valentino Rossis Verletzungen werden noch eine Weile die Gespräche bestimmen - vor allem dann wieder, wenn am Sonntag seine Zukunft verkündet worden ist. Denn momentan ist der Italiener noch nicht ganz fit.

"Der Doktor sagt, dass ich mit Schulter und Bein bei 60 - 65 Prozent bin", klagte der amtierende Weltmeister. "Verbesserungen sind schwierig, aber es wird konstant besser. Das Problem sind die Muskeln in der Schulter und daher gehe ich jetzt mehr ins Fitnessstudio. Was das Bein angeht, wurde ich noch einmal geröntgt und das Ergebnis war positiv. Nach den zwei Rennen von Sachsenring und Laguna keine Schäden an den Schrauben. Das Schienbein ist auch gerade und so wird alles Schritt für Schritt besser."

Wann Rossi wieder voll angreifen wird können, konnte der 31-jährige selbst noch nicht genau definieren. "Ich denke, dass ich in Misano wieder zu 100 Prozent fahren kann. Aber vielleicht wird es erst im letzten Part der Saison, wenn wir nach Malaysia und Motegi und so gehen."

Sein Trainingsprogramm musste der Yamaha-Star derweil noch etwas umstellen und anpassen. "Ich kann nicht rennen, leider. Ich fahre mit dem Fahrrad. Außerdem mache ich Stepp, wie die Mädchen. Ich gehe schwimmen und arbeite im Pool mit Gewichten. Das größte Problem sind die Schmerzen dort, wo die Muskeln fehlen. Mein Knie ist bei 90 Prozent, ich kann es nicht ganz beugen."

Beim Fahren mit Verletzungen aufpassen

Wenn man mit nicht ausgeheilten Verletzungen in den Sattel steigt, muss man ganz besonders aufpassen. "Es ist schwierig, denn du verlierst Zeit", schilderte Rossi. "Wenn du zum Beispiel in den Korkenzieher fährst, denkst du normalerweise daran, wie du das Motorrad stoppst und wie du schnellstmöglich wieder Gas gibst. Als ich da ankam dachte ich: 'Verdammt, das Bein' oder 'Verdammt, die Schulter'. Da verlierst du Zeit. Es ist etwas komplizierter."

"Du musst viel ruhiger bleiben, denn du darfst nicht stürzen und darfst nicht zu viel verlieren. Du musst daran denken. Ich hatte mich entschieden, dass ich nicht so lange warte und früh zurückkomme, aber ich muss jetzt trotzdem ruhig bleiben", so der Italiener, der bei der nachträglichen persönlichen Videoanalyse des Rennens von Laguna feststellen musste, dass er ganz anders als sonst fuhr. "Wie ich da gefahren bin, war nicht normal, das war nicht so entschlossen. Aber ich will mich von Laguna aus verbessern, trotzdem ist ein Sieg hier unmöglich."

"Der Vorteil, den ich jetzt aus dem Sachsenring und Laguna habe, ist einfach, dass ich mehr gefahren bin", kommentierte Rossi die Frage, was anders gewesen wäre, wenn er erst dieses Wochenende in der Tschechischen Republik zurückgekommen wäre.

"Es ist noch eine lange Saison und mein Ziel ist es, dass ich noch vor Ende der Saison wieder richtig zurück bin und Rennen gewinnen kann", gab der Italiener das Ziel bis Jahresende aus. "Bis da hin will ich Punkte sammeln und wenn es geht auf das Podest fahren."