Zwar zählen für Valentino Rossi im Normalfall nur Podestplätze, doch das Rennen auf dem Sachsenring war für ihn nicht normal und daher war er von seinem vierten Platz nur sechs Wochen nach seinem offenen Unterschenkelbruch von Mugello begeistert. "Ich war noch nie so glücklich wegen eines vierten Platzes. Ich bin glücklich damit, wie es gelaufen ist und es war am Ende ein toller Kampf. Ich hatte Spaß", sagte Rossi gegenüber Italia1.

Der Kampf war gegen Casey Stoner gegangen und es war Platz drei auf dem Spiel gestanden. Doch diese Niederlage machte Rossi wenig. Mehr gestört hatte ihn, dass er zu Beginn der Rennen leicht eingerostet war. "Leider fehlt mir noch das Gefühl mit den neuen Reifen. Bei beiden Starts verlor ich zu viel Zeit und vor allem im zweiten Rennen verlor ich leider Zeit gegen Dovizioso. Sonst wäre auch Lorenzo nicht so weit weg gewesen", meinte Rossi.

In Laguna auf das Podest

Für das Rennen in Laguna Seca kommende Woche hatte sich der Italiener einen Podestplatz vorgenommen. "Das hier war ein guter Fortschritt, also werden wir nächsten Sonntag in Laguna versuchen, auf das Podest zu kommen. Ich mag die Strecke, ich war dort in den vergangenen Jahren stark. Ich hoffe, dass ich mit einer weiteren Woche in noch besserer Verfassung bin", sagte er. Angesichts seines Duells mit Stoner könnte er dann auch eine ganz neue Taktik probieren. "Anscheinend bin ich für alle eine große Motivation, denn als Stoner mich sah, wurde er superschnell. Vom nächsten Rennen an werde ich mich wohl wie ein anderer Fahrer anziehen."

Der Kampf mit dem Australier hatte ihm aber Spaß gemacht und Rossi gratulierte Stoner auch zu Platz drei. Einen kleinen Seitenhieb konnte er sich aber nicht ersparen. "Wenn es anders herum gelaufen wäre, hätte er sicher geweint wie nach Laguna Seca [2008], aber das ist Racing. Ich freue mich, denn er hat am Ende gelächelt. Es war auch gut anzusehen, denn wir haben wie verrückt gekämpft. Ich denke, er fuhr die zweitschnellste Runde des Rennens und als ich Stoner einholte, war Lorenzo nicht so weit weg. Es wäre schön gewesen, zu versuchen, auch ihn einzuholen." Denn dank des Kampfes gegen die Konkurrenz fiel ihm gar nicht auf, dass seine Schulter schmerzte und sein verletztes Bein bei Richtungsänderungen Probleme machte.