"Ich habe die MotoGP sehr vermisst, vor allem meine Maschine und das ganze Team", teilte Valentino Rossi am Donnerstag auf dem Sachsenring mit. Die MotoGP hatte ihn aber mindestens ebenso vermisst, denn Rossi hat sich für die Zweirad-Königsklasse aufgrund seiner Leistungen und seiner großen Gefolgschaft beinahe unabkömmlich gemacht. Vorerst gab er keine Hinweise, dass er gleich wieder wird aussetzen müssen.

"Ich fühle mich nach dieser schlimmen Verletzung wieder gut. Nach dem Sturz lief bei der Operation alles gut, die Ärzte machten einen tollen Job und ich habe jeden Tag gearbeitet, um meine Fitness so schnell wie möglich wiederzubekommen... Ich habe an meinem Bein und meiner Schulter gearbeitet. Es war eine schwierige Zeit, aber ich fühle mich recht gut und freue mich darauf, morgen meine Maschine auszuprobieren", meinte er. Sein größtes Fragezeichen war das Rennen, denn er wusste nicht, wie es über 30 Runden laufen wird. Da wollte er erst abwarten und schauen, was passiert.

Freude über Rückkehr

Seine Konkurrenten schienen sich jedenfalls im Klaren darüber zu sein, was es heißt, Rossi wieder dabei zu haben. Jorge Lorenzo meinte etwa: "Valentino ist der [aktive] Fahrer mit den meisten WM-Titeln, einer der Piloten, der hier für die Show sorgt. Jeder freut sich über sein Comeback." Dani Pedrosa hielt die kurze Genesungszeit des Italieners für einen Rekord - zumindest nach einem offenen Unterschenkelbruch. "Ich war in der Vergangenheit auch verletzt und ich garantiere, das ist ein superschnelles Comeback. Es ist immer toll, gegen Valentino zu fahren und wie ich schon früher gesagt habe, wenn man gegen jemanden fährt, der so schnell ist wie er, dann muss man sich immer steigern."

Besonders überrascht vom schnellen Comeback Rossis schien Casey Stoner zu sein, der sich schon wunderte, als Rossi in Misano testete. "Aber gleichzeitig habe ich von Leuten gehört, die eine Platte auf ihr Schlüsselbein bekamen und innerhalb einer Woche fuhren. Es gab also die Möglichkeit, dass er hier wieder dabei sein könnte", erklärte der Australier. Er ging davon aus, dass Rossi durchaus schon am Sachsenring mehr als nur ein Nebendarsteller sein wird. "Natürlich wird es schwierig für ihn, wir alle wissen, wie Verletzungen sind, aber er wird ohne Zweifel schnell sein. Wir haben seine Zeiten aus Brünn gesehen und die waren wirklich beeindruckend. Persönlich finde ich es wirklich gut, ihn wiederzuhaben."