Nicolas Terol hatte den besten Start erwischt und kämpfte fortan um den Sieg. Andrea Iannone, der gleich als Zweiter hinter dem Spanier eingebogen war, setzte sich gemeinsam mit ihm ab und man hatte in der ersten Runde gleich schon eine Sekunde Vorsprung auf die Verfolger herausgefahren - auch wegen eines Zwischenfalls bei Bradley Smith hinter ihnen, der das Feld etwas aufhielt.

Die Chance in der Spitzengruppe mit um den Sieg zu kämpfen, hatte sich Smith bereits im ersten Umlauf verspielt. In der Doppelkurve im Sektor "G" hatte der Brite, der zu jenem Zeitpunkt auf Rang drei lag, fast einen Highsider. Er konnte ihn zwar abfangen, verlor aber wertvolle Plätze und seinen Rhythmus. Und dann hatte er es mit einer Neuner-Gruppe um Rang vier zu tun.

Fast-Highsider in Runde 1: Bradley Smith., Foto: Ronny Lekl
Fast-Highsider in Runde 1: Bradley Smith., Foto: Ronny Lekl

Insgesamt war bei diesem 125cc-Rennen voller Körpereinsatz gefragt. Nicht nur, um die Maschinen unter Kontrolle zu halten und am Limit zu bewegen, sondern um sich die Konkurrenten vom Hals zu halten. In der Neuner-Gruppe, die zunächst um Rang vier kämpfte, gab es in jeder Kurve Positionswechsel mit Körperkontakt und Berührungen. Zunächst fighteten hier Bradley Smith, Pol Espargaro, Sergio Gadea, Efren Vazquez, Joan Olive, Marc Marquez und die drei Deutschen Stefan Bradl, Sandro Cortese und Jonas Folger. Nach dem ersten Renndrittel aber konnte sich Smith etwas lösen und es war keiner in der Lage, sein Tempo mitzugehen. Auch weil man sich weiter gegenseitig attackierte.

Zu den beiden Führenden hatte schon nach wenigen Runden der Spanier und WM-Leader Julian Simon aufgeschlossen und fortan sollte es ein Dreikampf um den Sieg werden. Allerdings schien man sich hier ziemlich einig, da man nur wenig attackierte oder gar überholte. Die drei Piloten schienen zu wissen, dass in Brünn in der letzten Runde, letzte Kurve und aus dem Windschatten auf die Zielgerade hinaus noch alles möglich ist. Also machte man Tempo, um die dahinter Fahrenden abzuhängen und sich nicht noch in den Kampf um den Sieg einmischen zu lassen.

Sandro Cortese wurde bester Deutscher., Foto: Ronny Lekl
Sandro Cortese wurde bester Deutscher., Foto: Ronny Lekl

Unterdes ging der Kampf in der "Monster-Gruppe" um Rang fünf weiter. Nachdem sich Smith gelöst hatte, waren es noch deren acht. Folger, Bradl und Cortese waren dort weiter involviert. Es war ein spannender Fight, bei dem es nicht möglich war, Positionen auszumachen. Ständig wurde überholt, ständig nutzten die Piloten die teilweise bizarrsten Linien, um sich gegenseitig auszustechen.

Eine Schlüsselszene ereignete sich am Ende der 15. Runde. Terol, Simon und Iannone liefen auf zwei zu überrundende Piloten auf. Terol kam durch, Simon und Iannone wurden aufgehalten. Damit waren die Abstände der drei auf einmal relativ "groß". Terol führte 0,4 Sekunden vor Simon und Iannone lag gar 2,5 Sekunden zurück. Aber das spanische Duell sollte in der Schlussphase noch einmal spannend werden, da Simon wieder aufholen konnte. Iannone hingegen fiel weiter zurück.

Den Showdown gab es in der letzten Runde. Terol fuhr absolute Kampflinie, aber Simon war dran. Allerdings fand der WM-Leader keinen Weg mehr vorbei und musste sich mit Rang zwei begnügen. Für Iannone war das Podium in Brünn eine Premiere. Der Italiener hat zwar schon vier Mal auf dem Podest in der 125ccm-Klasse gestanden, dabei aber jedes Mal gewonnen. In Brünn reichte es heute "nur" zu Rang drei.

Wieder Punkte für Marcel Schrötter., Foto: Honda
Wieder Punkte für Marcel Schrötter., Foto: Honda

Smith schaukelte seinen vierten Platz unbedrängt nach Hause. In der großen Kampfgruppe dahinter hatte Pol Espargaro den besseren Ausgang für sich gebucht und schnappte sich Rang fünf - 0,060 Sekunden vor Sandro Cortese, Stefan Bradl, Marc Marquez, Sergio Gadea und Joan Olive. Jonas Folger wurde hinter Johan Zarco Zwölfter.

Wieder Punkte gab es für den amtierenden zweifachen deutschen Meister der Klasse bis 125ccm, Marcel Schrötter. Der Mann vom Toni Mang Team zeigte ein weiteres Mal ein sauberes Rennen auf der eigentlich unterlegenen Honda, holte sich Rang 13 und durfte sich über weitere drei WM-Zähler freuen.