Verrücktes drittes Freies Training der Moto3 auf dem Losail International Circuit in Katar. Leopard-Racing-Pilot Danny Kent führte die Session lange an, ehe eine späte Topzeiten-Flut das gesamte Klassement durcheinanderwirbelte. Letztlich behielt Kent mit einer späten Top-Runde dennoch die Nase vorne. KTM-Pilot Miguel Oliveira zeigte wie bereits am Vortag eine ansprechende Leistung und untermauerte seinen Platz im heißesten Favoritenkreis für den Saisonauftakt. Wunder-Rookie Fabio Quartararo und Co-Neuling Hiroki Ono sorgten für die Highlights der Session.

Die Platzierungen: Danny Kent unwiderstehlich: Mit der schnellsten Runde des bisherigen Rennwochenendes von 2:06.413 lag er letztlich knapp sieben Hundertstelsekunden vor Teamkollege Ono. Dieser schob sich mit einer Zauberrunde nach Ablauf der Uhr sensationell noch auf Rang zwei, nachdem er zuvor gut, aber nicht gerade auffällig auf dem Losail International Circuit unterwegs war.

Auf Rang drei folgte der erneut starke Oliveira (+0,097), knapp vor John McPhee ((+0,120) und Quartararo (+0,162). Der 15-jährige Franzose blieb allerdings auf Bestzeitkurs im letzten Sektor im Verkehr stecken, hätte ansonsten wohl noch mehr Druck auf die Spitze ausüben können. Alexis Masbou, Niccolo Antonelli, Brad Binder, Francesco Bagnaia und Jorge Navarro komplettierten die Top-10. Philipp Öttl enttäuschte als 27. mit großem Rückstand.

Die Zwischenfälle: Romano Fenati aus Valentino Rossis Sky Racing Team war einziges Sturzopfer des dritten Freien Trainings. Mitte der Session rutschte der Italiener in Kurve 15 über das Vorderrad weg und schlitterte mitsamt seinem Bike ins Kiesbett. Glücklicherweise blieb er unverletzt. Ansonsten gab es abgesehen von ein paar Wacklern und kleineren Verbremsern keine Zwischenfälle zu vermelden.

Das Wetter: Wie auch am Donnerstagabend herrschten auf dem Losail International Circuit beste Rennsport-Bedingungen. 22 Grad Celcius in der Luft und knapp 28 Grad Streckentemperatur empfingen das Feld der Moto3 zur ersten Freitagssession um 19 Uhr Ortszeit. Unter den Flutlichtern war eine Gummischicht auf der Ideallinie bereits klar zu erkennen, was trotz leichter Sandverwehungen für guten Grip sorgte. Bei leicht bewölktem Nachthimmel wehte ein milder Wind von knapp elf km/h.

Die Analyse: Kent und Oliveira präsentierten sich bislang in jeder Session stark und scheinen die Fahrer, die es in Katar zu schlagen gilt. Ono und Quartararo zeigten auf eine schnelle Runde nun zwar ansprechende Zeiten, jedoch müssen sie erst beweisen, dass sie auch im Renngetümmel und auf die Distanz an der Spitze mitfahren können. Die Favoritengruppe der Moto3 ist auch in Katar wie immer groß und undurchsichtig. Zehn bis zwölf Piloten dürfen sich mit Sicherheit Hoffnung auf eine starke Einstands-Platzierung in der Saison 2015 machen. Philipp Öttl steht immer wahrscheinlicher ein hartes und schmerzhaftes Wochenende ins Haus.