Keine Überraschungen im ereignisreichen zweiten Freien Training der MotoGP in Katar. Marc Marquez und Dani Pedrosa belegten für Repsol Honda erneut die 'Doppelspitze', gefolgt von der Ducati-Armee. Yamaha zeigte sich leicht abgeschlagen.

Die Platzierungen: Marc Marquez sicherte sich wie auch in FP1 den Platz an der Sonne, brannte bereits in seiner dritten Runde die beeindruckende Zeit von 1:54.828 Minuten in den Asphalt. Auch Pedrosa glänzte wieder mit einem starken Start, setzte sich nur wenige Augenblicke nach Marquez mit einer 1:55.275 auf Rang zwei. Beide Hondas blieben fortan ungefährdet an der Spitze. Die beiden Ducatis von Andrea Dovizioso (+ 0,538) und Andrea Inanone (+ 0,867) nahmen Cal Crutchlow (+0,669) ins Sandwich, komplettierten so die Top-5.

Jorge Lorenzo (+0,781) landete hauchdünn vor Yamaha-Teamkollege Valentino Rossi auf Rang sechs. Auf Rang acht fand sich völlig überraschend Avintia-Pilot Mike Di Meglio ein. Der Franzose lag nicht einmal 0,9 Sekunden hinter Marquez und verschaffte sich mit einer Windschattenfahrt hinter Pol Espargaro den entscheidenden Vorteil gegenüber den Verfolgern. Bradley Smith reihte sich auf Platz neun ein, knapp vor der zweiten Avintia-Ducati von Hector Barbera. Aleix und Pol Espargaro verpassten überraschend die Top-10 und stehen in FP3 nun unter Druck. Stefan Bradl enttäuschte mit Rang 18 trotz lediglich 1,4 Sekunden Rückstand auf Marquez.

Die Zwischenfälle: Dani Pedrosa verbremste sich rund 20 Minuten vor Ende der 45-minütigen Session am Ende der langen Start-und-Ziel-Geraden und musste durch die Auslaufzone, um einen Sturz zu verhindern. Auf dem Kunstrasen war es für den Repsol-Honda-Pilot jedoch kein Problem, sitzen zu bleiben. Knapp fünf Minuten vor dem Ende stürzte Aprilia-Pilot Marco Melandri in Kurve zwei. Der Italiener rutschte über das Vorderrad ins Kiesbett, blieb aber unverletzt.

Aleix Espargaro musste seine Suzuki knapp drei Minuten vor dem Ende mit Kupplungs-Problemen an der Box abstellen. Mike Di Meglio stürzte mit ablaufender Uhr auf seiner letzten fliegenden Runde, blieb ebenfalls unbverletzt. Auch die zweite Suzuki blieb ganz am Ende stehen. Rookie Maverick Vinales stellte sein Bike mit technischen Problemen neben der Strecke ab und musste auf den Transport-Service warten.

Das Wetter: Wie auch am Donnerstagabend herrschten auf dem Losail International Circuit beste Rennsport-Bedingungen. 25 Grad Celcius in der Luft und knapp 30 Grad Streckentemperatur empfingen das Feld der MotoGP zur ersten Freitagssession um 18 Uhr Ortszeit. Unter den Flutlichtern war eine Gummischicht auf der Ideallinie bereits klar zu erkennen, was trotz leichter Sandverwehungen für guten Grip sorgte. Bei leicht bewölktem Nachthimmel wehte ein milder Wind von knapp elf km/h.

Die Analyse: Marc Marquez untermauerte seine Favoritenstellung beim Saisonauftakt in Katar auch in FP2 eindrucksvoll. Teamkollege Dani Pedrosa machte die perfekte Gesamtleistung der Konstrukteurs-Weltmeister perfekt. Die beiden Andreas Dovizioso und Iannone zeigten sich gegenüber gestern deutlich verbessert, scheinen mit ihren Ducatis wieder mehr in die richtige Richtung entwickelt zu haben. Jorge Lorenzo war einmal mehr schneller als Teamkollege Rossi, jedoch scheint Yamaha in Katar nach wie vor der Topform hinterherzujagen.

Überraschend landeten beide Avintia-Ducatis von Mike Di Meglio und Hector Barbera in den Top-10, könnten mit etwas Glück somit bereits gute Karten für einen direkten Sprung in Q2 am Samstag haben. Da die Temperaturen bis zu FP3 später am Abend weiter fallen werden, stehen einige Top-Piloten bereits mächtig unter Druck. Beide Espargaros, Vinales und Bradl müssen noch mächtig zittern - und zulegen.