Die WM-Saison ist Anfang November in Valencia zu Ende gegangen. Du hast die erhofften Punkte leider auch in Spanien nicht einfahren können. Wie fällt deine sportliche Bilanz 2013 aus?
Toni Finsterbusch: "Es war eine schwierige Saison für uns alle. Irgendwie war es wie eine Achterbahnfahrt mit Höhen und auch einigen Tiefen. Im Vorfeld hatten wir uns sportliche Ziele gesetzt, die wir leider nicht erreicht haben. Grundsätzlich war die Stimmung im Team sehr gut, allerdings haben wir alle auch Fehler gemacht. Wenn es in den Qualifyings gut lief, hatten wir Probleme im Rennen. Umgekehrt konnten wir nach einem schlechten Zeittraining häufig eine gute Rennperformance hinlegen. Ich persönlich habe in diesem Jahr eine ganze Menge Erfahrungen gesammelt und sehr viel dazugelernt."

In 17 Rennen warst du rund um den Globus unterwegs. Auf welchen Strecken lief es gut und was bleibt dir besonders in Erinnerung?
Toni Finsterbusch: "Im niederländischen Assen lief es eigentlich sehr gut. Da habe ich im Regentraining konstante Rundenzeiten in den Top-10 erzielt. Ansonsten bin ich auch auf den Strecken in Misano und in Barcelona prima klar gekommen. Ich habe dazu sehr gute Erinnerungen an den Lauf in Australien, da habe ich mich rundum wohl gefühlt. Das aufregendste Rennwochenende in diesem Jahr war sicherlich das in Japan: In Motegi drohte eine Absage wegen Erdbeben, Nebel und diversen Taifun-Warnungen. Wir mussten aufgrund der Bedingungen ohne Trainingsläufe direkt ins Qualifying starten. Das war eine besondere Situation."

Nach der Saison ist vor der Saison. Wie sehen deine Pläne für das nächste Jahr aus?
Toni Finsterbusch: "Die Planungen für 2014 laufen bereits seit einiger Zeit auf Hochtouren. Ich werde nicht in der WM starten und auch nicht mehr Moto3 fahren. Zurzeit deutet vieles darauf hin, dass ich im kommenden Jahr in der spanischen CEV-Meisterschaft in der Moto2-Klasse fahren werde. Die Gespräche verlaufen gut und wir sind zuversichtlich, dass wir in Kürze ein Ergebnis mitteilen können."

Ein Wechsel von der WM in die CEV. Ist das ein Rückschritt?
Toni Finsterbusch: "Die WM steht natürlich im Fokus, aber aus der spanischen Meisterschaft kommen viele Topfahrer wie Luis Salom, Marc Marquez, Jorge Lorenzo oder Dani Pedrosa. Das Niveau ist dort sehr hoch, es wird sicherlich nicht einfach werden. Man kann ja auch sagen, dass ich einen Schritt zurück mache, um Anlauf für die nächste Hürde zu nehmen."

Die spanische Meisterschaft hat einen sehr guten Ruf. Der Motorrad-Weltverband FIM soll die CEV ab 2014 schrittweise zu einer Europameisterschaft aufbauen. Wie ist der Stand der Dinge?
Toni Finsterbusch: "In der kommenden Saison wird die Serie zunächst ausgeweitet. Neben den sechs Veranstaltungen in Spanien stehen zwei weitere in Frankreich und Portugal im Kalender. Ab 2015 sind weitere Europa-Rennen geplant, die Serie soll dann einen EM-Status erhalten. Möglicherweise werden auch Läufe in Deutschland stattfinden."

Wie sehen deine unmittelbaren Planungen für den Winter aus und mit welchen Zielen startest du in das nächste Jahr?
Toni Finsterbusch: "Ich trainiere momentan intensiv im Fitnessbereich und bereite mich darüber hinaus bestmöglich auf die neue Aufgabe vor. Ab Februar werden dann wohl die ersten Testfahrten mit dem neuen Team anstehen. Den Großteil der Strecken kenne ich bereits aus der WM. 2014 möchte ich mit guten Leistungen überzeugen und um vordere Platzierungen kämpfen. Alles Weitere wird sich ergeben."