Jonas Folger hat in einem anstrengenden Qualifikationstraining auf dem Indianapolis Motor Speedway alles gegeben und den hervorragenden achten Startplatz erobert. Mit der Aprilia RSW, die normalerweise sein Teamkollege Danny Kent fährt, war der Vollblut-Racer aus dem oberbayrischen Schwindegg in einigen Streckenabschnitten auf dem technisch anspruchsvollen Indianapolis Motor Speedway von der Motorleistung her unterlegen.

Der momentane WM-Fünfte begann den zweiten Trainingstag beim Indianapolis Grand Prix mit der neuntschnellsten Rundenzeit im abschließenden freien Training am Vormittag. Bis zum Qualifikationstraining wurden jedoch die äußeren Bedingungen mit hochsommerlichen Temperaturen wesentlich kräfteraubender. Der Aprilia-Pilot vom Team Ajo MotorSport, der nach langwierigen und seltsamen Krankheiten noch immer nicht vollständig genesen ist, trotzte den Umständen mit Verbissenheit und Ehrgeiz. Umso bemerkenswerter ist daher die achtschnellste Rundenzeit im Qualifying, da es Folger mit letztem Einsatzwillen gelang, die Nachteile seines Motorrades auszugleichen. Trotz der Marathondistanz von 23 Runden und dem zu erwartenden heißen Temperaturen blickt er dem Rennen zuversichtlich entgegen, nämlich dass er sich dank seines kampfstarken Fahrstils gegen die direkte Konkurrenz erfolgreich durchsetzen kann.

"Mit meinem Qualifying bin ich im Großen und Ganzen zufrieden. Dritte Startreihe mit der Aprilia RSW kann meiner Meinung nach sehen lassen. Indianapolis ist eher eine winkelige Rennstrecke. Jedoch auf die zwei Geraden führt jeweils eine Erste-Gang-Kurve, wo es eben mit einem Motorrad, wie es die RSW ist, schwierig ist, den schnelleren RSA-Maschinen in der Beschleunigung folgen zu können. Das hat sich eindeutig in der Schlussphase gezeigt, wo ich versuchte habe Nico Terol zu folgen. Auf den Geraden war es aussichtslos, aber im Verlauf einer Runde konnte ich einigermaßen seinen Tempo mitgehen. So gesehen kann ich dem Rennen zuversichtlich entgegenblicken. Hoffentlich bildet sich im Rennverlauf eine große Gruppe, wo ich überzeugt davon bin, dass ich mich nach vorne kämpfen kann. Das Rennen über die Distanz von 23 Runden wird sicher anstrengend und man kann davon ausgehen, dass nicht alle bei dieser enormen Hitze ohne Probleme über die Runden kommen werden. Das gilt auch für mich, obwohl ich schon denke, fit genug zu sein, um bis zum Schluss attackieren zu können. Die Top-5 sind mein Ziel für den Indianapolis Grand Prix", resümierte Folger.