Kaum war die Katze aus dem Sack und der Rückzug von Aprilia aus der Moto2 bekannt, stellte sich die Frage, was aus dem Moto2-Engagement des erfolgreichen Aspar Teams werden würde. Genau diese Frage werden Teamchef Jorge Martinez "Aspar" und Sportdirektor Gino Borsoi am kommenden Dienstag der Aprilia-Führungsetage in Italien stellen.

Für den Fall, dass das Treffen erfolglos bleiben sollte, kündigt Martinez an: "Wenn es keine Lösung geben sollte, werden wir uns sofort nach anderen Optionen umsehen." Klar ist für ihn: "Wir werden das zuverlässigste Projekt auswählen, denn Julian [Simon] und Mike [di Meglio] sind beide 125er Weltmeister und müssen das bestmögliche Material zur Verfügung haben, um damit um den Titel zu kämpfen."

Martinez wurde von der Ausstiegsankündigung eiskalt erwischt. "Die Nachricht war für mich eine Überraschung", sagt er. "Wir glaubten, dass das Projekt sich weiterentwickelte und wollten Aprilia für unser Moto2-Debüt, weil es keinen Zweifel daran gibt, dass die italienische Marke viel Erfahrung in der WM besitzt."

Neben Aspar planten auch Ajo Motorsport, Cardion AB Motorsport und Speedup Aprilia mit Aprilia-Chassis für die erste Moto2-Saison. Aspar könnte die bisherigen Entwicklungsteile des Chassis übernehmen und es weiterentwickeln, ob das ganze Projekt in voller Größe weitergeführt würde, ist allerdings fraglich. Entwickelt Aspar nur für sich, müssten die anderen Teams ein neues Chassis für sich finden - allerdings könnte auch Aspar selbst einen neuen Chassis-Lieferanten engagieren.