Nach schwierigen Rennen in Indonesien und Australien erlebte Lukas Tulovic auch in Buriram wieder ein enttäuschendes Wochenende. Nach den Trainings verpasste er den direkten Einzug in Q2 zunächst deutlich und kam auch im Qualifying nicht über den 26. Startplatz hinaus. Im Thailand Grand Prix selbst lag der dann Deutsche nie in Schlagdistanz zu den Punkten. Der negative Höhepunkt eines verpatzten Sonntags: Tulovic stürzte in der letzten Kurve der letzten Runde auch noch und erreichte das Ziel nur als abgeschlagener Letzter.

"Das war sehr ärgerlich", klagte der IntactGP-Pilot anschließend in seiner Medienrunde. Wie es dazu kam? "Ich wollte den 19. Platz gegen [Alex, Anm.] Escrig verteidigen und wusste nicht genau, wie weit er hinter mir ist. Die Runde zuvor hatte er mich dort ausgebremst, die Kurve aber überschossen. Dadurch war ich wieder vorne und wollte nicht, dass er nochmal vorbeikommt", beschreibt Tulovic, dem dann die Front wegrutschte: "Ich habe das Bike eigentlich nur minimal verloren und bin durch die Bodenwellen dann umgekippt."

Für Lukas Tulovic gab es in Thailand nichts zu holen, Foto: LAT Images
Für Lukas Tulovic gab es in Thailand nichts zu holen, Foto: LAT Images

Da es sich also nur um einen harmlosen Abflug handelte, konnte der Deutsche das Rennen im Anschluss nochmal aufnehmen, um zumindest die Zielflagge zu sehen. Mehr als ein abgeschlagener 23. und letzter Platz war durch den Sturz aber nicht mehr drin. Damit wartet Tulovic weiterhin auf WM-Punkte, diese erzielte er zuletzt am Red Bull Ring Mitte August. In den sechs Rennen seither war nie mehr als Platz 19 drin, in den vergangenen drei Grand Prix landete der IntactGP-Pilot stehts außerhalb der Top 20.

Warum läuft aktuell nicht mehr zusammen? "Ich wünschte, ich könnte eine Sache nennen, die es auf den Punkt bringt, aber es ist leider ziemlich komplex", zeigte sich der Deutsche ziemlich ratlos. Aufgeben will er aber nicht, nach einem freien Wochenende verbleiben im November schließlich noch drei weitere Rennen: "Ich muss jetzt schauen, dass ich den Kopf frei bekomme und mich vollständig erhole. Dann können wir in Malaysia mit einer anderen Taktik an das Wochenende herangehen."

Für zusätzliche Belastung könnte in den vergangenen Tagen und Woche die unklare Lage um Tulovics Zukunft gesorgt haben. Schließlich verliert der Deutsche seinen Platz beim Liqui Moly IntactGP Team im kommenden Jahr an Senna Agius und steht damit vor dem Moto2-Aus. Doch damit soll jetzt Schluss sein. "Meine Zukunft ist schon klar, aber ich weiß nicht, wie viel ich dazu schon sagen darf", verriet Tulovic am Sonntag im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. "Es steht schon fest, ich werde weiterhin eine Weltmeisterschaft fahren. Den Rest lasse ich offen, ich muss erst noch diskutieren, wie und wann ich alles andere kommunizieren darf."

Wo Tulovic im Jahr 2024 genau an den Start gehen wird, ist also noch ein Geheimnis. Eine weitere Saison in der Moto2 scheint aber ausgeschlossen, dort sind fast alle Plätze bereits vergeben und bei den wenigen offenen Stellen wird der Deutsche nicht als realistischer Kandidat gewertet. Zum aktuellen Zeitpunkt erscheint eine Rückkehr in die MotoE als wahrscheinlichste Option. IntactGP-Teamchef Jürgen Lingg verriet bereits vor zwei Wochen in Indonesien, dass entsprechende Gespräche geführt werden. Alternativ dürfte einzig ein Wechsel in die Supersport-WM, wo auch Marcel Schrötter an den Start geht, noch eine Option sein.