Esteve Rabat könnte den Moto2-Titel bereits an diesem Wochenende in Australien gewinnen. Dazu müsste er im Rennen siegen und Mika Kallio dürfte maximal Vierter werden. Auch weitere Szenarien sind möglich: Jedes Mal müsste der Finne aber einige Plätze hinter seinem Teamkollegen landen. Der WM-Führende sicherte sich am Samstag erst einmal die Pole Position, versucht die Gesamtwertung allerdings auszublenden.

"Momentan bin ich einfach nur happy über das Wochenende bis jetzt", sagte er nach dem Qualifying. "Ich werde morgen einfach mein Bestes geben und versuchen, das Rennen zu gewinnen. Mika ist hier so stark und Zarco auch. Wir müssen abwarten. Ich will versuchen gut zu starten und dann um den Rest zu kämpfen", fasste der Spanier zusammen.

Johann Zarco, der sich für den zweiten Startplatz qualifizierte, steht genau zwischen den beiden Titelanwärtern. "Ich habe darüber heute gar nicht nachgedacht", gab er zu. "Mein Start hier war mit dem Sturz sehr schwierig, aber wir haben gute Arbeit geleistet und uns nach und nach verbessert. Schon heute Morgen hatte ich ein viel besseres Gefühl. Der zweite Platz am Nachmittag war schön und ist wichtig für das Rennen morgen."

Auch der Franzose will einen guten Start hinlegen und plant, um die Spitze zu kämpfen. "Wir kennen Tito alle und wissen, dass er unter Garantie versuchen wird, davonzufahren. Ich hoffe aber, dass ich an ihm dranbleiben kann", ergänzte Zarco, der alles dafür geben will, den Spanier im komplizierten Australien GP am Sonntag kein leichtes Spiel zu lassen.

Kallio hatte einen ebenso schwierigen Start ins Wochenende wie Zarco, im Vergleich zu Rabat denkt er an fast nichts anderes als die Gesamtwertung. "Der Plan ist es natürlich, Tito mindestens zwei Positionen hinter mir zu halten", lachte der sonst so kühle Finne. "Er ist wirklich stark, pusht hart, ist konstant und macht keine Fehler. Es wird schwierig ihn zu schlagen, aber selbstverständlich ist das unser Ziel. Dafür sind wir schließlich hier."

Nach dem schwierigen Freitag wurde für Kallio nach und nach alles besser. "Ich bin ziemlich zufrieden mit der heutigen Arbeit. Nun stehen wir in der ersten Reihe, was gut für uns ist. Schritt für Schritt kam das Vertrauen nach den zwei Stürzen zurück." Bei seinen Crashs schlug sich der Marc VDS Pilot sogar den Knöchel an und rechnete dadurch am Samstag mit starken Schmerzen. "Aber es war leichter als gedacht", gab er zu. "Vielleicht finden wir morgen im Warm-Up noch etwas an der Vorderradgabel. Momentan sind wir aber nicht auf dem schlechtesten Niveau."