Beinahe hätte es heute mit einer Pole-Position für die deutschsprachigen Fahrer geklappt. In letzter Sekunde wurde Thomas Lüthi noch von der Spitzenposition verdrängt. Esteve Rabat fand in seiner letzten Runde noch die entscheidenden Tausendstelsekunden, um sich mit einem neuen Pole-Rekord an die Spitze der Startaufstellung zu setzen. "Der Rhythmus war am Ende nicht gut genug, ich kam in den Verkehr und so konnte Tito die Pole holen", schilderte Lüthi sein Qualifying in den Schlussminuten.

Schrötter und Cortese konstant gut dabei

Bester Deutscher an diesem Tag war Marcel Schrötter. Der Tech3-Pilot ließ auch im Qualifying wieder sein Können aufblitzen und zeigt sich trotz Startplatz 10 nicht ganz zufrieden: "So eng wie das Feld wieder beisammen ist, hätte es noch besser ausgehen können. Zwei, drei Zehntelsekunden schneller und ich starte drei Reihen weiter vorne." Glücklich stimmt Schrötter vor allem seine gute Pace über das gesamte Wochenende: "Am Meisten freue ich mich darüber, dass es bislang ein sehr gutes Wochenende ist und ich in jeder Session sehr konstant war. Ich konnte jederzeit konstante starke Rundenzeiten fahren, noch dazu immer alleine und ohne schnellen Vordermann."

Direkt hinter Schrötter konnte sich Sandro Cortese qualifizieren. Trotz vieler guter Runden reichte es am Ende, auch wegen der engen Abstände, nur zu Platz elf. "Zufrieden bin ich mit der Platzierung nicht wirklich. Wir haben eigentlich ein super Setup und ich konnte viele schnelle Runden fahren. Heute wäre die zweite oder dritte Reihe durchaus möglich gewesen", lautete daher Corteses ernüchterndes Fazit. "Aber umso wichtiger ist es, dass wir unsere Leistung im Rennen abrufen können. Deshalb sehe ich es trotzdem sehr positiv und freue mich auf morgen."

Folger und Aegerter ohne Verbesserung in der Quali

Den Reigen der enttäuschten einheimischen Fahrer eröffnet Jonas Folger. Position 15 im Qualifying war nicht das erhoffte Erfolgserlebnis für den 21-jährigen. "Startplatz 15 entspricht auf keinen Fall meinen Erwartungen; da gehöre ich auf gar keinen Fall hin. Schon gar nicht nach dem guten Vormittagstraining, in dem wieder alles gepasst hat", ärgert sich Folger. "Meine Rundenzeiten während des Qualifyings waren ähnlich wie in FP3, aber die notwendige Steigerung ist mir nicht gelungen. Das darf in dieser hartumkämpften Klasse nicht passieren." Für das Rennen ist aber noch einiges drin, wie Folger weiß: "Diese Piste bietet viele Überholmöglichkeiten auf Bremse. Von dem her ist noch nichts verloren und ich werde auch alles geben, um mich nach vorne zu kämpfen."

Startplatz 15 entspricht auf keinen Fall meinen Erwartungen, Foto: Arginano & Gines Racing
Startplatz 15 entspricht auf keinen Fall meinen Erwartungen, Foto: Arginano & Gines Racing

Ganz und gar nicht zufrieden war Dominique Aegerter mit seinem Samstag. Mit 0,9 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Rabat landete der Schweizer auf dem 16. Startplatz, nachdem er am Morgen gestürzt war. "Ich hätte gerne Erklärungen für mein bescheidenes Abschneiden, aber ich habe Mühe, die richtigen Antworten zu finden", ist der Technomag-Pilot ratlos. "In der Qualifikation habe ich rasch ein gewisses Niveau erreicht, aber da fuhr ich bereits am äussersten Limit, obwohl mir noch sechs Zehntelssekunden auf die Schnellsten fehlten. Danach lief es bei mir ab, wie es schon einige Male der Fall war: Sobald es nicht läuft wie gewünscht, werde ich nervös und ich beginne, Fehler zu machen", so Aegerter selbstkritisch.

Enttäuschung für Krummenacher, Schmerzen für Mulhauser

Für Randy Krummenacher war der Samstag ein weiterer enttäuschender Trainingstag. Der Ioda-Pilot hat bisher große Probleme, in Motegi auf Geschwindigkeit zu kommen. Das dritte freie Training beendete der Schweizer als 30. mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Rabats Bestzeit. Auch im Qualifying sprang für Krummenacher am Ende nur die 30. Position heraus. Zwar konnte er seine Zeit im Vergleich zum Vormittag um knapp 0,4 Sekunden verbessern, sein Rückstand auf Rabats Pole-Zeit blieb aber bei 2,1 Sekunden. "Über dieses Abschneiden gibt es nicht viel zu sagen. Natürlich bin ich über diese Performance enttäuscht. Ich komme einfach nicht auf meinen Speed und es fehlt in allen möglichen Bereichen. Mein Fokus ist bereits auf das Rennen ausgerichtet und ich werde morgen alles versuchen, um das Ruder herumzureissen", kommentierte der Schweizer.

Motegi-Neuling Robin Mulhauser erreichte unter großen Schmerzen die 31. Startposition. Warum am Samstag plötzlich so große Schmerzen auftauchten, ist dem Schweizer schleierhaft. "Es passierte heute Morgen im dritten Freitraining; plötzlich verspürte ich enorme Schmerzen im Rücken auf der rechten Seite. Es scheint ein muskuläres Problem zu sein, ähnlich einer Entzündung. Während des ersten Turns in der Qualifikation waren die Schmerzen so stark, dass ich kaum noch atmen konnte", berichtet Mulhauser. "Nach einer Injektion durch die Ärzte in der Clinica Mobile wurde es etwas besser. Jetzt wurde mir Ruhe empfohlen; und wir werden morgen im Warm-up sehen, wie es gehen wird", so ein leidgeprüfter Mulhauser.