Esteve Rabat gewinnt den Großbritannien GP in Silverstone. Der WM-Leader setzte sich vor seinem Teamkollegen Mika Kallio und dem Spanier Maverick Vinales durch. Damit baute Rabat seine Führung in der WM aus.

Kallio mit guter Startphase

Polesitter Johann Zarco konnte in der Startphase seine Position behaupten. Allerdings hängten sich Kallio, Corsi und Rabat in seinen Windschatten und ab Mitte der zweiten Runde attackierte Kallio den führenden Zarco. Mehrfach wechselte die Führung zwischen den beiden Fahrern, ehe sich Kallio ab der fünften Runde an der Spitze behaupten konnte.

Nicht gut lief die Startphase hingegen für Sandro Cortese und Dominique Aegerter. Cortese musste nach wenigen Kurven durch die Auslaufzone und fiel in den ersten Runden zwischenzeitlich bis auf Rang 17 zurück. Aegerter erwischte es noch schlimmer: In der ersten Runde attackierte der Schweizer Maverick Vinales in einer Linkskurve innen, touchierte den Spanier und stürzte. Aegerter konnte zwar wieder aufsteigen, doch musste die letzte Position einnehmen. Bis zur Zielflagge konnte sich der Schweizer immerhin auf Rang 21 nach vorne kämpfen.

Folger zu Beginn stark

Jonas Folger erging es zunächst besser. Der Bayer konnte am Start seine fünfte Position behaupten und überholte in den ersten fünf Runden Simone Corsi und Esteve Rabat. Mit Zarco duellierte er sich um den zweiten Rang, doch in der achten Runde konnte er einige Male die Linie nicht ganz halten und fiel auf Platz sieben zurück.

An der Spitze zog Kallio gegen Mitte des Rennens davon, weil sich dahinter Zarco, Rabat und Vinales um den zweiten Rang duellierten. Bis fünf Runden vor Schluss hatte sich Kallio um 1.2 Sekunden von seinen Verfolgern abgesetzt, das Trio dahinter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits über zwei Vorsprung auf den Rest des Feldes.

Kollision zwischen Folger und Corsi

Folgers Rennen war in der 13. Runde zu Ende. Im Kampf um Platz fünf mit Corsi verlor der Rookie in einer Linkskurve das Vorderrad, stürzte und kegelte dabei seinen Konkurrenten gleich mit von der Strecke. Corsi hielt sich nach dem Unfall das Hendgelenk, Folger hingegen blieb unverletzt.

Rabat gewinnt in Silverstone, Foto: Marc VDS Racing
Rabat gewinnt in Silverstone, Foto: Marc VDS Racing

In der Schlussphase zündete Rabat den Turbo. Der Spanier konnte sich von Vinales und Zarco absetzen und machte sogar Jagd auf Kallio, dessen Rundenzeiten gegen Ende des Rennens stark abfielen. In der vorletzten Runde übernahm der WM-Leader zum ersten Mal die Führung, doch Kallio kämpfte sich zurück.

Dreikampf auf der letzten Runde

Da sich die Teamkollegen an der Spitze bekriegten, konnte in der vorletzten Runde auch noch Vinales aufschließen und nur durch 0.135 Sekunden getrennt ging das Top-Trio in den finalen Umlauf. Rabat konnte ein letztes Manöver setzen und sich am Ende um 0.063 Sekunden vor Kallio und 0.203 vor Vinales durchsetzen. Polesitter Zarco blieb nur der vierte Rang.

Als bester Schweizer reihte sich Tom Lüthi an der fünften Position ein, Randy Krummenacher holte als 13. Punkte. Von den deutschen Piloten punktete nur Marcel Schrötter als 14., da Cortese als 18. die Top-15 verpasste.

In der WM-Wertung baut Rabat mit seinem sechsten Saisonsieg seinen Vorsprung auf Kallio aus und liegt nun 17 Punkte vor dem Finnen. Vinales hat als Drittplatzierter bereits 67 Zähler Rückstand. Bester Deutscher bleibt Cortese auf Rang zehn.