Die 24 Stunden von Dubai werden 2024 mit weniger großen Namen auskommen müssen. Das wohl wichtigste Event der 24h-Series wurde nämlich verschoben und das ausgerechnet auf das Wochenende vom 27. bis zum 28. Januar. An diesem Datum ist allerdings bereits das weitaus prestigeträchtigere 24-Stunden-Rennen von Daytona angesetzt. Vor allem für viele GT-Fahrer bedeutet das, dass sie auf das GT3-Rennen im Golf-Staat verzichten müssen.

Der Grund für die Verschiebung ist die geopolitische Situation in der Region. In der Meerenge Bab-al-Mandeb kam es in den vergangenen Tagen vermehrt zu Angriffen auf Frachtschiffe durch die jemenitischen Huthi-Rebellen. Die Meerenge verbindet das Rote Meer und den Indischen Ozean und liegt damit auf einer der weltweit wichtigsten Schifffahrtsrouten.

Dubai 24h verschoben: Autos und Reifen kommen zu spät an

Da eine sichere Durchfahrt im Moment nicht gewährleistet werden kann, verlegten zahlreiche Frachtunternehmen ihre Routen bereits dementsprechend und befahren stattdessen einen deutlich längerne Weg über den Atlantik und rund um das Kap der guten Hoffnung in Südafrika. Diese Verlegung betrifft eben auch die 24h-Serie. Autos, Reifen und viel Equipment würden laut Informationen von Sportscar365 demnach erst am 16. Januar in den Vereinigten Arabischen Emiraten eintreffen, also zwei Tage nach Rennende.

Am 21. Januar ist bereits ein 6-Stunden-Rennen auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi geplant, weshalb das Daytona-Wochenende der frühestmögliche Termin für die Austragung des 24-Stunden-Rennens in Dubai ist. In der Vergangenheit war Dubai immer so etwas wie das inoffizielle Saison-Highlight der Creventic-Serie. Durch den Termin im größtenteils rennfreien Winter lockte die vorwiegend auf Pro-Am und Amateursport ausgelegte Meisterschaft einige zahlreiche namhafte Fahrer und Teams an. Seit der letzten Saison ist es Teil der 24h Middle East Trophy, die ihren ersten Saisonlauf im Dezember in Kuwait abhielt.

Wer fährt in Dubai? Team sucht via Social Media nach Fahrern

Die Verschiebung betrifft unter anderem Luca Stolz. Der Deutsche befindet sowohl in Dubai für GetSpeed Performance in einem Mercedes-AMG GT3 auf der Starterliste, als auch beim Saisonauftakt der IMSA für Sun Energy1 Racing. Das Aston-Martin-Team Heart of Racing hatte mit Ian James, Roman De Angelis und Mario Farnbacher ein komplettes Trio für beide Rennen im Aufgebot.

Das britische Sportwagen-Team Century Motorsport teilte ebenfalls mit, dass man aufgrund der Termin-Kollision mit einigen noch unbesetzten Cockpits für das 24-Stunden-Rennen von Dubai dasteht und suchte offen auf Social Media um Fahrer für die beiden GT3- und das GT4-Auto des Teams.

Es ist nicht das erste Mal, dass Angriffe der Huthi-Rebellen, die sich im jemenitischen Bürgerkrieg im Konflikt mit der international anerkannten Staatsführung befinden, Auswirkungen auf ein Motorsport-Event haben. Im Vorjahr stand das Formel-1-Rennen in Jeddah nach einem Raketenangriff der Miliz auf ein nahe gelegenes Öldepot am Trainings-Freitag lange auf der Kippe. 2021 wurde ein Raketenangriff auf Riad abgewehrt, während die Formel E in einem Vorort der saudischen Hauptstadt den Saisonauftakt austrug.