Formel 1 in Zandvoort: Verstappen stellt Vettel-Rekord ein

Max Verstappen hat die Regenschlacht von Zandvoort gewonnen und konnte sich einmal mehr vor heimischem Heimpublikum feiern lassen. Es war bereits der neunte Sieg in Folge für den Red-Bull-Piloten und gleichzeitig ein historischer: Damit zog er mit dem vierfachen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel gleich und stellte dessen Siegesserie aus der Saison 2013 ein.

Im Rennen, das durch zwei starke Regenschauer zu Beginn und kurz vor dem Ende inklusive einer zwischenzeitlichen Unterbrechung geprägt war, meldete sich Fernando Alonso eindrucksvoll mit dem zweiten Platz zurück. Hinter dem Aston-Martin-Fahrer überquerte Sergio Perez die Ziellinie als Dritter, fiel wegen einer 5-Sekunden-Zeitstrafe (Speeding in der Boxengasse) aber bis auf P4 zurück. Pierre Gasly erbte den dritten Platz und stand erstmals für Alpine auf dem Podest.

Überschattet wurde der Große Preis der Niederlande von einem Trainings-Unfall von F1-Rückkehrer Daniel Ricciardo. Der AlphaTauri-Pilot brach sich den Mittelhandknochen und wurde am Sonntag operiert. Für den Australier sprang kurzfristig Red-Bull-Junior Liam Lawson in die Bresche und belegte bei seinem Formel-1-Debüt den 13. Platz. Red Bull schloss einen Start von Ricciardo beim nächsten Rennen in Monza am kommenden Wochenende aus, womit Lawson (DTM-Vizemeister 2021, aktuell Super Formula) eine weitere Chance erhält, sich zu beweisen.

Formel 2 in Zandvoort: Rennabsage und Titelanwärter-Chaos

Die FIA Formel 2 erlebte ein chaotisches Rennwochenende im Schatten der Formel 1. Das Sprintrennen am Samstag musste wegen Starkregens nach nur einer Runde und einer Dreifach-Kollision inklusive Safety-Car-Phase abgesagt werden. Punkte wurden laut Reglement nicht vergeben.

Am darauffolgenden Sonntag konnten die Nachwuchspiloten das Hauptrennen trotz weiterhin regnerischer Bedingungen durchziehen, doch es blieb chaotisch. Der von P13 gestartete Clement Novalak (Trident) feierte seinen ersten Saisonsieg vor Red-Bull-Junior Zane Maloney (Carlin) und Jak Crawford (Hitech).

Kurios: Die Top-4 der Meisterschaft gingen allesamt leer aus! Theo Pourchaire (168 Punkte, Unfall in Outlap), Frederik Vesti (156 Punkte, beide Räder in Outlap verloren), Ayumu Iwasa (134 Punkte, Unfall mit Kush Maini und 10-Sekunden-Strafe) sowie Jack Doohan (130 Punkte, Abflug in erster Runde) blieben ohne Punktgewinn. Am kommenden Wochenende im italienischen Monza steigt das vorletzte Saison-Event der Formel-2-Saison 2023.

NASCAR in Daytona: Buescher siegt - 16 Playoff-Teilnehmer fix

Das 26. NASCAR Cup-Rennen der Regular Season auf dem Daytona International Speedway endete nach 163 Runden in der Verlängerung mit dem dritten Saisonsieg von Chris Buescher im RFK-Ford. Es war gleichzeitig sein erster Erfolg in Daytona und insgesamt sein fünfter Karriere-Sieg. Die erste Stage gewann Martin Truex Junior nach 35 Runden hauchdünn vor seinem Gibbs-Teamkollegen Christopher Bell. Toyota-Pilot Truex beendete das Rennen auf Platz 24 und wurde damit als punktbester Fahrer nach 26 Rennen Regular Season-Champion.

Die zweite Stage endete in Runde 95 mit einem gewaltigen 'Big One' an der Spitze des Feldes. In dem Massencrash waren 16 Fahrer involviert. Brad Keselowski wurde im RFK-Ford nicht getroffen und gewann die zweite Stage. Ryan Preece war in einen heftigen Unfall verwickelt, der fünf Runden vor Schluss die letzte Gelbphase auslöste. Er rutschte auf der Gegengeraden ins Gras und überschlug sich mindestens zehn Mal. Er konnte sich aus eigener Kraft aus dem Auto befreien.

Beim Restart ging Buescher als Zweiter wieder an den Start, mit Teamkollege und Mitbesitzer Keselowski hinter ihm. Keselowski schob ihn beim Restart an die Spitze des Feldes, die Buescher bis zum Sieg nicht mehr abgab. Insgesamt fünf Toyota-Piloten waren in Unfälle verwickelt. Nur Bubba Wallace kam ohne Kaltverformungen als bestplatzierter Toyota-Fahrer auf Position zwölf ins Ziel. Das reichte für Wallace, um als letzter Fahrer über die Gesamtpunkte das 16. Playoff-Ticket zu lösen.

IndyCar in St. Louis: Dixon-Sieg mit gigantischem Vorsprung

Scott Dixon (Chip Ganassi) feierte beim Oval-Rennen in St. Louis seinen zweiten Saisonsieg in Folge sowie den 55. seiner IndyCar-Karriere. Der sechsfache Meister gewann nach Start von P16 (inkl. 9-Platz-Gridstrafe) mit einer mutigen Drei-Stopp-Strategie und hatte beim Zieleinlauf gigantische 22 Sekunden Vorsprung auf Pato O'Ward (Arrow McLaren) sowie David Malukas (Dale Coyne Racing). Letztgenannte legten jeweils fünf Boxenstopps ein und waren neben Dixon die einzigen Fahrer in der Führungsrunde.

Dixon wahrt nach dem Sieg im 15. Saisonrennen seine Chancen auf den Gewinn der siebten IndyCar-Meisterschaft bei noch zwei ausstehenden Läufen. Sein Teamkollege und Spitzenreiter, Alex Palou, kam nicht über den siebten Platz hinaus. In der Gesamtwertung führt der Champion von 2021 allerdings mit komfortablen 74 Punkten Vorsprung vor der 43-jährigen IndyCar-Ikone. Josef Newgarden (Penske) verpasste wegen eines Unfalls unterdessen das Kunststück, als erster Fahrer der Geschichte alle Oval-Rennen innerhalb einer Saison zu gewinnen.

Porsche Supercup in Zandvoort: Niederländer-Doppelsieg

Nicht nur in der Formel 1 war ein Niederländer beim Heimspiel in Zandvoort erfolgreich, auch im Porsche Supercup hieß es: Oranje-Power! Im Rahmenprogramm der F1 gewannen Max Verstappens Landsmänner Morris Schuring und Loek Hartog die beiden Rennen des Markenpokals am Samstag und Sonntag. Bastian Buus reist nach den Plätzen vier und zwei als Spitzenreiter zum Saisonfinale nach Monza in einer Woche. Schon ein elfter Platz reicht dem Porsche-Junior, um die Meisterschaft im Porsche Supercup zu gewinnen.

Morris Schuring, mit 18 Jahren der jüngste Rennsieger in der Geschichte des Porsche-Markenpokals, bescherte dem Schweizer Rennstall Fach Auto Tech um Teamchef Alex Fach im 100. Supercup-Rennen des Teams den 18. Sieg. Dem Niederländer gelang am Samstag ebenso ein Start-Ziel-Sieg wie einen Tag später Loek Hartog. Beim Saisonfinale in Monza kehrt mit Timo Glock ein prominenter Gaststarter zurück ins Starterfeld.

IMSA in Virginia: Corvette besiegt Lexus

In Abwesenheit der LMDh-Autos aus der GTP-Klasse, gingen in Virginia nur die GT3-Boliden der GTD-Pro- sowie GTD-Klasse an den Start. Das Corvette-Duo Jordan Taylor/Antonio Garcia setzte sich mit nur 2 Sekunden Vorsprung vor dem Vasser-Sullivan-Lexus von Jake Hawksworth/Ben Barnicoat in der GTD-Pro durch. Ein kleines Problem beim Boxenstopp entschied das Rennen. Der Österreicher Klaus Bachler mit seinem Paff-Porsche-Teamkollegen Patrick Pilet komplettierte das Pro-Podium als Dritter (P12 im Gesamtklassement).

Bryan Sellers und Madison Snow im BMW M4 GT3 von Paul Miller Racing setzten sich als Gesamtdritte gleichzeitig in der GTD-Wertung durch - ihr bereits fünfter Saisonsieg in dieser Klasse. Robby Foley/Patrick Gallagher (Turner-BMW) und Russell Ward/Philip Ellis (Winward-Mercedes) fuhren auf die Plätze vier und fünf. Die beiden AMG-Werksfahrer Daniel Juncadella und Jules Gounon im WeatherTech-Mercedes fielen zwei Umläufe vor dem Ende des 81-Runden-Rennens aus.

SuperGT in Suzuka: Erster Saisonsieg für Honda

Es geht doch! Nirei Fukuzumi/Hiroki Ohtsu bescherten dem Honda NSX GT3 den ersten Sieg im fünften Saisonrennen der Super GT (GT500). Die Pole-Setter setzten sich nach 77 Runden auf dem Formel-1-Kurs vor Tsugio Matsuda/Ronnie Quintarelli durch. Das Nissan-Nismo-Duo verlor den zweiten Platz allerdings nachträglich wegen eines technischen Vergehens. Yuhi Sekiguchi und Yuichi Nakayama in der Toyota Supra von SARD erbten somit den zweiten Platz, während Kenta Yamashita/Kazuya Oshima (TGR-Toyota) das Podest komplettierten.

In der GT300-Klasse der GT3-Autos belegte der frühere DTM-Champion Bruno Spengler den 16. Platz. Zwei Tage nach seinem 40. Geburtstag teilte er sich den BMW M4 GT3 des BMW Team Studie erneut mit dem Japaner Seiji Ara, verpasste jedoch ein Top-Resultat - wohl auch wegen der maximalen 100 (einhundert) Kilogramm Erfolgsballast an Bord. Der Klassensieg ging an den UpGarage-Honda NSX GT3 von Takashi Kobayashi/Syun Koide.