Max Verstappen hat es seinen Kritikern gezeigt. Im Hauptrennen zum historischen Macau GP der Formel 3 pflügt der junge Niederländer in nur 15 Runden vom 24. Startplatz durch Feld. Die Ziellinie auf dem engen Straßenkurs im Osten Chinas überquert der 17-Jährige am Sonntagnachmittag als Siebter.

"Es hat heute richtig viel Spaß gemacht", sagt Verstappen. "Es war eigentlich klar, dass wir von P24 aus nicht mehr tun konnten, als unser Bestes zu geben. Aber dann gab es in der ersten Runde diesen großen Unfall", erklärt Verstappen wie er sich trotz des engen Kurvengeschlängels so weit nach vorne manövrieren konnte.

In die bescheidene Ausganglage erst gebracht hatte sich Verstappen übrigens selbst. Im Qualifikationsrennen am Samstag crashte der Niederländer - zu diesem Zeitpunkt Zweiter - in die Reifenstapel und schied aus. "Da habe ich geschlafen", gestand Verstappen.

Crash beschädigt Verstappens Boliden

Der Crash am Samstag kostete Verstappen einen guten Startplatz, Foto:	Screenshot/Grand Prix Macau
Der Crash am Samstag kostete Verstappen einen guten Startplatz, Foto: Screenshot/Grand Prix Macau

Zurück zum Hauptrennen. Zunächst scheint es, als gehöre auch Verstappen zu den Opfern des Massencrashs. "Ich wurde von hinten getroffen. Zum Glück gab es eine rote Flagge, sodass die Jungs das Auto reparieren konnten", beschreibt der Fahrer aus dem Juniorprogramm von Red Bull. "Aber sie konnten es nicht vollständig wieder aufbauen", ergänzt Verstappen.

Nach dem Restart kämpft Verstappen mit seinem Van Amersfoort Racing Dallara-VW. Sein F3-Boliden funktioniert durch kleinere verbliebene Schäden nicht perfekt. "Der Unterboden war beschädigt und irgendetwas war im Auto nicht ganz okay - am Ende war ein Reifen total hinüber und die Antriebswelle hat Öl verloren", referiert Verstappen die Defektliste.

Beeindruckende Aufholjagd

Verstappen lässt Konkurrent um Konkurrent hinter sich, Foto: Sutton
Verstappen lässt Konkurrent um Konkurrent hinter sich, Foto: Sutton

Umso beeindruckender die Aufholjagd des künftigen Formel-1-Fahrers von Toro Rosso. Zumal der Restart hinter dem Safetycar erfolgt. "Leider wurde das Rennen hinter dem Safetycar neu gestartet, sodass ich keine Chance hatte jemanden zu überholen wie beim ersten Start und auch schon gestern im Qualifikationsrennen", hadert Verstappen.

Kaum ist die grüne Flagge draußen, startet Verstappen seinen Ritt durch Felds, überholt einen nach dem anderen. Erst als er den Sechstplatzierten Stefano Colletti unter Druck setzen will ist Schluss - aber nur, weil das Rennen da vorüber ist.

Insgesamt zieht Verstappen ein durchwachsenes Fazit: "Das Ergebnis war nicht das, wofür wir hier hergekommen sind, aber wie immer habe ich eine Menge gelernt. Es ist wirklich ein sehr besonderer Ort, eine fantastische Erfahrung." Ein Erinnerung nimmt der Niederländer sogar mit nach Hause. Für die schnellste Runde bekam auch Verstappen einen Pokal bei der Siegerehrung.

Dicker Pokal für die schnellste Rennrunde in Macau, Foto: Volkswagen Motorsport
Dicker Pokal für die schnellste Rennrunde in Macau, Foto: Volkswagen Motorsport