Die lange Rennwoche zu den 24 Stunden von Daytona 2023 hat begonnen. Am Donnerstagmittag Ortszeit nahmen die 61 Autos im Starterfeld das 1. Freie Training mit einer Dauer von 90 Minuten auf. Es war ein etwas wackliger Auftakt auf dem Daytona International Speedway: Die Session musste wegen mehrerer Zwischenfälle fünf Mal mit roten Flaggen von der Rennleitung unterbrochen werden.

Filipe Albuquerque im #10 Acura ARX-06 von WTR-Andretti führte die Zeitenliste mit der Bestzeit von 1:35.366 Minuten an und war damit der schnellste Vertreter in der neuen GTP-Kategorie mit den LMDh-Autos. Mit 0,266 Sekunden Rückstand belegte Richard Westbrook mit dem #02 Cadillac V-LMDh von Chip Ganassi Racing den zweiten Platz, gefolgt von Pole-Setter Tom Blomqvist im zweiten Acura von Meyer Shank Racing auf Rang drei.

Die deutschen Vertreter in der GTP-Klasse gingen es zum Auftakt eher gemächlich an. Als bestplatzierter Porsche belegte Mathieu Jaminet im #6-963 von Penske den fünften Platz nach 26 Runden mit einem Abstand von 0,386 Sekunden auf Acura-Spitzenreiter Albuquerque. Der Schwester-Porsche mit der Startnummer #7 (M. Campbell / F. Nasr / M. Christensen) konnte nur sechs Runden zurücklegen und belegte mit knapp vier Sekunden Rückstand den letzten Platz in der GTP-Klasse.

Ganz glatt lief es auch bei BMW nicht. Der Österreicher Philipp Eng ordnete sich mit einer persönlichen Bestzeit von 1:36.563 Minuten auf dem siebten Platz in der GTP-Kategorie mit neun Autos ein. Das Schwesterauto mit der #25 (C. De Phillippi / N. Yelloly / S. van der Linde / C. Herta) konnte das Training erst mit einiger Verspätung aufnehmen und am Ende nur zehn Runden auf dem 5,7 Kilometer langen Kurs abspulen.

"Es passte wohl etwas nicht in den Daten", sagte BMW-Werksfahrer Nick Yelloly bei IMSA-Radio und blickte auf das Potenzial des LMDh-BMW: "Im Rennen sollten wir näher dran sein als im Qualifying. Wir haben noch Arbeit vor uns. Speziell die Acura sehen hier schnell aus. Der Rückstand von rund sieben Zehntelsekunden im Qualifying war recht groß. Ich denke, mit ein paar wenigen Änderungen am Auto können wir diesen Rückstand verringern."

24h Daytona 2023: Ergebnis 1. Training (GTP-Klasse)

PosTeamFahrerRundenzeit
1#10 WTR-AcuraR. Taylor / F. Albuquerque / L. Deletraz / B. Hartley1:35.366
2#02 Chip Ganassi-CadillacE. Bamber / A. Lynn / R. Westbrook+0.266
3#60 Meyer Shank-AcuraT. Blomqvist / C. Braun / H. Castroneves / S. Pagenaud+0.299
4#01 Chip Ganassi-CadillacS. Bourdais / R. van der Zande / S. Dixon+0.374
5#6 Porsche PenskeM. Jaminet / N. Tandy / D. Cameron+0.386
6#31 Action Express-CadillacP. Derani / A. Sims / J. Aitken+1.184
7#24 BMW M Team RLL P. Eng / A. Farfus / M. Wittmann / C. Herta+1.197
8#7 Porsche PenskeM. Campbell / F. Nasr / M. Christensen+2.668
9#25 BMW M Team RLLC. De Phillippi / N. Yelloly / S. van der Linde / C. Herta+3.999

GTD - Auer: Erst Bestzeit, dann Unfall

In der Schar der GT3-Autos gelang Lucas Auer im #57 Mercedes-AMG GT3 von Winward Racing (R. Ward / P. Ellis / I. Dontje / L. Auer) die schnellste Runde im Training. Allerdings verunfallte der Österreicher in Turn 2 mit dem in der GTD-Klasse gemeldeten Auto und musste das Training wegen des Mauereinschlags vorzeitig beenden.

In der GTD-Kategorie folgte der #12 Lexus RC F GT3 von Vasser Sullivan (A. Telitz / F. Montecalvo / K. Kirkwood / P. Thompson) auf dem zweiten Platz. Der Aston Martin Vantage GT3 von Magnus Racing (J. Potter / A. Lally / S. Pumpelly / N. Thiim) folgte auf P3.

In der GTD-Pro-Klasse hatte der #64 Aston Martin Vantage GT3 von TGM/TF Sport (T. Giovanis / H. Plumb / M. Plumb / O. Trinkler) die Nase vorne. 'Exotisch' ging es auf den weiteren Plätzen in der Kategorie zu, während sich die Vertreter deutscher Marken zurückhielten. Der #14 Vasser Sullivan Lexus RC F GT3 (J. Hawksworth / B. Barnicoat / M. Conway) fuhr in der GTD-Pro auf Platz zwei, dahinter folgte der #23 Aston Martin Vantage GT3 des Heart of Racing Team (R. Gunn / A. Riberas / D. Pittard).

LMP2 - Mathiasen Motorsports führt Klasse an

Das Feld der zehn LMP2-Boliden führte PR1 Mathiasen Motorsports (B. Keating / P. Chatin / A. Quinn / N. Lapierre) an - Quinns Bestzeit von 1:38.302 Minuten war rund drei Sekunden langsamer als die schnellste Zeit eines GTP-Vertreters. In der LMP3-Kategorie sicherte sich der #74 Wagen von Riley (G. Robinson / F. Fraga / J. Burdon / G. van Berlo) die Bestzeit.

Von 21:20 bis 23:05 Uhr deutscher Zeit folgt ein weiteres Training mit allen fünf Klassen. Beim knapp zweistündigen Nacht-Training (01:15-03:00 Uhr deutscher Zeit) steht den Teams eine weitere Möglichkeit zur Verfügung, sich auf die Streckenbedingungen einzuschießen. Die Trainings vor dem 24h-Rennen dienen der reinen Vorbereitung - die Startaufstellung wurde bereits am vergangenen Wochenende im Rahmen der 'Roar before the 24'-Testfahrten ermittelt.