Perfekter hätte das Wochenende für Nico Hülkenberg kaum laufen können. Nach der Pole-Position am Freitag, dem Sieg und der schnellsten Runde am Samstag, holte sich der Deutsche bei seinem Heimspiel auf dem Nürburgring auch im Sprintrennen am Sonntag die volle Punktzahl. Bei widrigen Streckenbedingungen fuhr Hülkenberg auf Regenreifen von Platz acht bis an die Spitze, gewann mit fast 30 Sekunden Vorsprung und übernahm die Tabellenführung.

Auf der feuchten Strecke wurde schon auf den ersten Metern hart gekämpft. Vitaly Petrov erwischte den besten Start und schob sich auf dem Weg zur ersten Kurve in Führung, dabei wechselte er allerdings so abrupt die Linie, dass er den Boliden von Lucas di Grassi berührte - das sollte später ein Nachspiel haben. Für Di Grassi war das Rennen ohnehin früh beendet. Er bremste die erste Kurve zu spät an und knallte Karun Chandhok ins Heck.

Hülkenberg überstand den Start schadlos und kam als Fünfter aus der ersten Runde zurück. Trotz Überholmanövern an Javier Villa, Alvaro Parente und Kamui Kobayashi fuhr der ART-Pilot die schnellsten Rundenzeiten und holte stetig auf Petrov auf. Schon nach gut zehn Runden war der Abstand zum Russen egalisiert. Risiko musste Hülkenberg dann nicht mehr eingehen: Petrov kassierte für sein Vergehen am Start eine Durchfahrtsstrafe und fiel hinter Kobayashi und Parente auf die vierte Position zurück.

Petrov im Pech

Aufgeben wollte Petrov aber noch lange nicht. Nachdem er relativ schnell an Parente vorbeizog, wollte er sich den zweiten Platz von Kobayashi zurückholen. Dabei kam er von der Strecke ab und drehte sich zu allem Überfluss wenige Meter später - Chancen auf einen Podestplatz waren damit vertan. Über Pokale durften sich dagegen Alvaro Parente und Kamui Kobayashi auf den Rängen zwei und drei freuen.

Wie gut die Autos von ART Grand Prix und Barwa Addax funktionierten, stellten auch die Teamkollegen von Hülkenberg und Petrov unter Beweis. So verbesserte sich ART-Mann Pastor Maldonado vom letzten Startplatz bis auf die neunte Position. Noch besser machte es Romain Grosjean, der sich aus der elften Startreihe bis in die Punkte nach vorne arbeitete. Zwei Runden vor dem Ziel zog er noch an Javier Villa vorbei und sicherte sich mit Rang fünf zwei Zähler.