Gleich zwei Piloten machten sich während der 41 Runden in Magny-Cours Hoffnungen auf einen weiteren Sieg in der GP2 Serie. Doch beide wurde schwer enttäuscht und mussten das Rennen mit technischen Defekten aufgeben. Am Ende durfte sich Giorgio Pantano nach einem glücklichen, aber auch fehlerfreien Rennen, über seinen dritten Sieg auf der französischen Strecke freuen.

Zu Beginn des Rennens sah Bruno Senna schon wie der sichere Sieger aus. Der Brasilianer konnte den Start für sich entscheiden und führte danach das Feld um die Strecke. Überholmanöver waren in der ersten Rennhälfte absolute Mangelware und Senna drehte einige schnellste Rennrunden. Mithalten konnte nur Giorgio Pantano, der am Start den zweitplatzierten Romain Grosjean ausbeschleunigen konnte. Auch bei den obligatorischen Boxenstopps, zu denen die beiden Führenden gleichzeitig hereinkamen, blieb die Reihenfolge unverändert.

Dann schlug jedoch die Stunde des Lokalmatadors. Grosjean stoppte einige Runden früher und konnte so Pantano hinter sich lassen. 22 Runden vor dem Ziel, also zur Rennhälfte, setzte der Franzose zum Überholmanöver an und bremste sich neben Senna in die Adelaide-Haarnadel. Der Brasilianer versuchte zwar vor der folgenden Schikane zu kontern, musste sich aber geschlagen geben. Für den iSport-Pilot kam es jedoch noch dicker: zwei Runden später wurde sein Bolide plötzlich langsam; Senna blieb nichts anderes übrig als die Konkurrenten ziehen zu lassen und seinen Wagen an der Box abzustellen.

Senna und Grosjean fallen aus

Den gewonnen Platz nutzte Pantano sofort, um auf seiner Lieblingsstrecke den Rückstand zu Grosjean zu minimieren, attackierte ihn sogar. Zwar konnte Pantano nur kurzfristig angreifen, später löste sich das Problem aus seiner Sicht aber von selbst. Wie schon Senna rollte auch Grosjean mit einem technischen Defekt aus. Lucas di Grassi, der zu dem Zeitpunkt schon auf der dritten Position lag, hatte bei seinem Comeback keine Chance, das Tempo an der Spitze mitzugehen. Pro Runde verlor der Fahrer aus dem Campos-Team mehrere Zehntel auf die Spitze. Angst um den Podetsplatz musste er aber nicht haben: auch nach hinten hatte der Brasilianer genügend Luft. Beide profitierten während des neunten Saisonlaufs von den Defekten der anderen, doch so behält Pantano auch seine reine Statistik: seit 2006 hat der Italiener immer ein Rennen in Magny-Cours gewonnen.

Pastor Maldonado erbte den dritten Platz. Unverdient war dieser Erfolg aber nicht, denn den Grundstein zum dritten Rang legte der Piquet-Pilot in der ersten Runde. Nach einem guten Start konnte sich Maldonado von Position sieben auf fünf verbessern, während sein Teamkollege Andreas Zuber nicht nur an ihn einen Platz verlor, sondern auch an Vitaly Petrov. Im Ziel lief der Österreicher Zuber durch die Ausfälle auf der fünften Position ein und hat so auch für das Sonntagsrennen eine gute Ausgangsposition.

Einen besseren Startplatz werden nur Jerome D'Ambrosio, Karun Chandhok und Mike Conway haben. Sie beendeten ein über lange Strecken langweiliges Rennen auf den Positionen sechs bis acht und kamen so zu einigen wenigen Zählern. Vor allem die Leistung von Conway war beeindruckend. Der Brite kam als Letzter zum Reifenwechsel in die Box, führte das Rennen sogar kurz an und wurde mit der Pole für den zweiten Lauf belohnt.