Nach nur zehn Minuten sicherte sich Nicolas Armindo (Frankreich) beim Qualifikationstraining zum sechsten Lauf des Porsche Supercup in Magny-Cours den ersten Startplatz. Der Pilot von tolimit Motorsport benötigte für die 4,4 Kilometer lange Grand-Prix-Strecke 1:42,742 Minuten. Er unterbot damit die Trainingsbestzeit aus dem Vorjahr um rund eine Zehntelsekunde. Auf seiner Heimstrecke wird der 26-jährige Franzose am Sonntag (22. Juni) von der Spitze des Feldes aus in das 14-Runden-Rennen gehen.

"Ich bin sehr glücklich. Es ist immer etwas Besonderes, wenn man beim Heimrennen ganz vorne steht. Das ist ein tolles Gefühl! Für das Rennen habe ich noch einen komplett neuen Satz Reifen", so der Lokalmatador, der auch im Porsche Carrera Cup an den Start geht. "Das könnte mir helfen. Aber es wird alles andere als einfach. Wie wir heute gesehen haben, ist die Spitze extrem eng zusammen. 20 Fahrzeuge innerhalb von einer Sekunde Abstand – das habe ich noch nie gesehen."

Hinter Armindo qualifizierten sich neun Fahrer innerhalb von nur zwei Zehntelsekunden Abstand für die folgenden Startplätze. Angeführt wird das Verfolgerfeld vom aktuellen Spitzenreiter Jeroen Bleekemolen (Niederlande), den lediglich acht Tausendstelsekunden von der Bestzeit trennen. Der 26-jährige Niederländer, der 2008 für die Mannschaft von Jetstream Motorsport PZ Essen unterwegs ist, wird am Sonntag neben Nicolas Armindo von der zweiten Position starten.

"Das Qualifikationstraining hätte noch besser laufen können. Ich habe einen kleinen Fehler gemacht. Das war sehr schade, denn das Auto lief einfach wunderbar. Mein Team hat einen hervorragenden Job gemacht. Trotzdem bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Immerhin bin ich ganz vorne dabei", sagte Bleekemolen, der auch in der Tabelle ganz vorne liegt. "Es gibt so wenig Spielraum. Ein winziger Fehler raubt einem schnell Mal eine Hundertstelsekunde, dann ist es vorbei. In diesem Jahr ist ein sehr, sehr hochkarätiges Feld am Start."

David Saelens aus Belgien und Pedro Petiz aus Portugal teilen sich die zweite Reihe. Der ehemalige DTM-Pilot Saelens, der für Irwin Racing antritt, fuhr bereits in den ersten Runden auf den dritten Rang. "Endlich sind wir wieder vorne mit dabei. In der vierwöchigen Pause haben wir viel getestet. Das haben wir gebraucht. Am Anfang des Jahres hatten wir kaum Zeit, uns an den Wagen zu gewöhnen. Mein Team hat die letzten Wochen sehr hart gearbeitet. Ich bin glücklich, dass ich endlich für ein Erfolgserlebnis sorgen konnte. Ich freue mich sehr auf das Rennen und bin zuversichtlich, dass wir aufs Podium fahren können", berichtete der Belgier.

Petiz schaffte den Sprung auf die vierte Position hingegen erst in den letzten fünfzehn Minuten des Qualifikationstrainings. Für den 21-jährigen Portugiesen, der beim Racing Team Jetstream PZ Essen seine erste Saison im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt bestreitet, ist dies der bisher beste Startplatz in dem hochkarätigen Fahrerfeld.

Hinter Petiz stehen Stefan Rosina (Slowakei, Lechner Racing Bahrain) und Jaap van Lagen (Niederlande, Damac Kadach Racing Team) auf den Positionen fünf und sechs. Der Niederländer gewann in dieser Saison bereits den Wertungslauf im Istanbul Park (Türkei). Als Siebter qualifizierte sich Damien Watts (Großbritannien, SAS Lechner Racing) vor Chris Mamerow (Waltrop, Damac Kadach Racing Team), dem Sieger vom zweiten Rennen in Bahrain.

Der amtierende Vizemeister Damien Faulkner (Irland) landete auf dem neunten Rang. Er startet für das Team SAS Lechner Racing und feierte 2008 den ersten Sieg des Jahres. Zehnter, mit nur zwei Zehntelsekunden Rückstand auf die Bestzeit, wurde René Rast (Steyerberg). Der 21-jährige Youngster von VELTINS MRS Racing hatte bereits beim Saisonauftakt für eine faustdicke Überraschung gesorgt, als er im Qualifikationstraining für beide Rennen die Pole-Position geholt hatte.

Auf den Plätzen elf und zwölf qualifizierten sich in Magny-Cours die beiden Porsche-Routiniers Patrick Huisman (Niederlande, Irwin Racing) und Uwe Alzen (Betzdorf, SPS Performance – PZ Aschaffenburg). Huisman hält mit vier Meistertiteln in Folge (1997 bis 2000) sowie 24 Laufsiegen einen einsamen Rekord im Supercup. Alzen holte 1994, im zweiten Jahr der internationalen Meisterschaft, den Gesamtsieg. Insgesamt qualifizierten sich 20 Fahrzeuge innerhalb von rund einer Sekunden Abstand.