Ein verlorener Start und ein Safety Car konnten Gabriele Mini nicht aufhalten. Der Italiener gewann das Formel-3-Sprintrennen in Ungarn. Gabriel Bortoleto schnappte sich den zweiten Platz in der vorletzten Kurve des Rennens und baute den Vorsprung in der Meisterschaft aus. Nikita Bedrin rettete nach einem starken Rennen den dritten Platz ins Ziel.

Flörsch gewinnt sieben Positionen am Start

Die Reverse-Grid-Pole konnte Mini beim Start zunächst nicht verteidigen. Der Gegenwind auf dem langen Weg bis zum ersten Bremspunkt kam Bedrin auch sprichwörtlich entgegen. Dank dem starken Windschatten konnte er außen an Mini vorbeiziehen, den späteren Sieger aber auch in den Runden danach nicht abschütteln .

Weiter hinten im Feld drehte es Ausgangs von Kurve fünf Roberto Faria, mutmaßlich aufgrund eines Kontakts mit Hugh Barter. Letzterer erhielt später eine 10-Sekunden-Zeitstrafe. Beim Anbremsen auf Kurve sechs kollidierten Tommy Smith und Sebastian Montoya. Ido Cohen musste das Rennen kurz nach dem Start bereits aufgeben. Am Ende der ersten Runde lag Sophia Flörsch auf Platz 21, nachdem sie in dem Chaos sieben Positionen gewann.

Derweil wurde hinter Mini und Bedrin eifrig um den dritten Podestplatz gekämpft. Fünf Runden lang lauerte der auf P4 gestartete Bortoleto , ehe er Christian Mansell angriff und den dritten Platz mit einem späten, aber sauberen Bremsmanöver in Kurve 1 eroberte. Eine Runde später probierte es auch Paul Aron an derselben Stelle gegen Mansell - nur brachialer. Mansell ließ den nötigen Platz, um einen Kontakt zu vermeiden, und konnte sich auch in Kurve zwei gegen Aron wehren.

Mini, der vorne vom Start weg hinter Bedrin im DRS-Fenster lauerte, setzte Bedrin zunehmend unter Druck. In Runde acht war der Windschatten dann auf seiner Seite. Auf der Start-Ziel-Geraden zog der Italiener an Bedrin mit DRS vorbei.

Safety-Car beschert Schlusssprint

Der Schlüssel auf dem 38 Grad Celsius heißen Asphalt war das Management der Reifen. Alle Fahrer hatten mit extrem starken Graining zu kämpfen, weshalb die Safety-Car-Phase aufgrund des mit einem technischen Defekt ausgerollten Montoyas am Ende von Runde 13 wie gerufen kam . Zuvor musste sich Mansell einem zweiten Angriff von Aron in Kurve eins und zwei widersetzen.

Mini und Bedrin verloren die sieben Sekunden Vorsprung auf Bortoleto. Am Restart zog Mini sofort weg und trug den ersten Platz souverän über die Ziellinie. Bedrin hingegen musste sich auf den letzten drei Runden mit allen Mitteln gegen den Meisterschaftsführenden wehren. Drei Attacken ritt Bortoleto im letzten Umlauf. Mit dem letzten zwang er Bedrin aus Kurve 12 heraus auf eine schlechte Linie, sodass er in der vorletzten Kurve mit dem zusätzlichen Schwung außen vorbeiziehen und den zweiten Platz holen konnte. Bedrin konnte seinen ersten Podestplatz mit nur einem Zehntel Vorsprung ins Ziel retten.

Auch das Duell zwischen Mansell und Aron um Platz vier dahinter ging bis in die letzte Runde. Aron zwang den Australier erst auf die schmutzige innere Linie. Dann ging es Rad an Rad durch die ersten drei Kurven, Mansell zog schlussendlich den Kürzeren und verlor gleich danach die fünfte Position an den profitierenden Oliver Goethe.

Knapp dahinter schoss Nikola Tsolov Josep Maria Marti ab. Erneut konnte Flörsch das Gemenge ausnutzen und gewann sechs Positionen, am Ende reichte es aber dennoch nur für den 17. Platz.

Der Stand in der Formel-3-Meisterschaft

Bortoleto konnte den Vorsprung in der Meisterschaftswertung mit Platz zwei und der schnellsten Rennrunde um 10 Punkte ausbauen. Mini rückte mit dem Sprint-Sieg bis auf fünf Punkte an den zweitplatzierten Marti heran. Bedrin sprang dank Platz drei vom 21. auf den 19. Platz in der Meisterschaft. Oliver Goethe erlangte sechs Punkte und verbesserte sich vom zehnten auf den neunten Platz. Mit der Aufholjagd von P28 auf P17 erzielte Flörsch das zweitbeste Resultat der Saison und gewann immerhin eine Position in Gesamtwertung.