Richard Verschoor sicherte sich in Österreich nach drei Formel-2-Saisons zum ersten Mal den Sieg im Hauptrennen. Der Niederländer verfolgte im Rennen eine alternative Strategie und startete auf den Soft-Reifen. Auf Startplatz elf liegend, fand der Van-Amersfoort-Pilot seinen Weg durchs Fahrerfeld an die Spitze. Kurzzeitig musste Verschoor aber bangen: Nach mehrmaligem Überfahren der Track Limits wurde für den Niederländer die schwarz-weiße Flagge geschwenkt. Schlussendlich fuhr er das Rennen aber sauber zu Ende.

Die Startaufstellung: Victor Martins setzte im Qualifying die Bestzeit und sicherte sich damit die Pole Position. Die erste Startreihe teilte sich der ART-Pilot mit dem Meisterschaftsführenden Frederik Vesti. Dahinter starteten Theo Pourchaire, Kush Maini und Jack Doohan. Die Top-10 komplettierten Enzo Fittipaldi, Amaury Cordeel, Arthur Leclerc, Jehan Daruvala und Jak Crawford.

Der Start: Das Formel-2-Hauptrennen wurde bei 16 Grad Lufttemperatur und 25 Grad Streckentemperatur abgehalten. Vesti kam beim Start deutlich besser weg als Martins. Der wurde nicht nur von Teamkollege Pourchaire eingeholt, sondern auch von Doohan und Maini. Vesti übernahm damit die Führung vor Pourchaire und Doohan auf Rang 3.

Weiterer Rennverlauf: Vesti konnte seinen Vorsprung in den ersten Runden schnell ausbauen. In Runde sieben begannen die ersten Boxenstopps der Supersoft-Starter. Zwei Runden später reagierte der Führende auf den Boxenstopp von Pourchaire, kam ebenfalls an die Box und fuhr vor dem ART-Piloten zurück auf die Strecke.

Zur Rennhalbzeit konnte der von Rang acht gestartete Cordeel die Pace seiner Konkurrenten nicht mehr mitgehen und bildete das Schlusslicht. Doohan hatte Pourchaire im Kampf um P2 eingeholt, der Virtuosi-Pilot ging in Kurve drei an dem ART-Piloten vorbei. In Runde 27 wechselten die restlichen Piloten mit der alternativen Strategie auf Supersofts.

Darunter auch Verschoor und Leclerc, der kurz nach der Boxengassen-Ausfahrt am Streckenrand stehen blieb. Der Monegasse hatte seinen Reifen verloren und löste damit die erste Safety-Car-Phase aus. Während des Boxenstopps hatten seine Mechaniker das Rad nicht richtig festgezogen.

Vesti blieb auch nach dem Restart in Führung. Verschoor flog inzwischen auf den Supersofts durch das Fahrerfeld und sicherte sich vorzeitig den dritten Rang. Im Endspurt um Platz eins konnte sich der Van-Amersfoort-Pilot gegen Doohan und Vesti durchsetzen, übernahm in Kurve vier die Spitze und fuhr zum ersten Mal in seiner Karriere im Hauptrennen als Erster über die Ziellinie.

Das Ergebnis: Iwasa beteiligte sich ebenfalls am Showdown und sicherte sich am Ende den zweiten Platz vor Vesti, der Doohan im Kampf um den letzten Podiumsplatz knapp hinter sich ließ. Bearman sicherte sich mit dem 19. Startplatz den fünften Platz. Hinter dem Prema-Piloten reihten sich Fittipaldi, Pourchaire, Crawford, Martins und Daruvala ein.

Zwischenfälle: Maini löste in Runde 34 eine virtuelle Safety-Car-Phase aus. Der Campos-Pilot hatte nach dem ersten Restart Kontakt mit seinem Vordermann. Damit zerstörte er sich nicht nur den Frontflügel, sondern zog sich auch einen platten Reifen zu. Zuvor hatte er bereits eine 5-Sekunden-Strafe für ein Track-Limit-Vergehen kassiert.