In der Formel 1 sind die zu wenigen Überholmanöver im Rennen immer wieder ein Kritikpunkt. Eine Möglichkeit dieses Problem zu lösen, ist die Wiedereinführung von Boliden mit mehr Bodeneffekt. Mit einem tiefer gelegten Chassis entsteht ein negativer Bodeneffekt, der den Anpressdruck des Autos auf die Strecke deutlich erhöht. Zwischen 1977 und 1982 wurden zusätzlich seitlich am Chassis auf der Fahrbahn schleifende Leisten aus Hartgummi angebracht, die den Raum zwischen dem Unterboden des Fahrzeugs und der Fahrbahn abdichteten, um den Effekt weiter zu verstärken.

1983 erfolgte das Verbot jener Autos. "Wir haben nicht darüber gesprochen, ob solche Autos wiedereingeführt werden sollten. Ich denke, dass wir speziell dieses Jahr sehr viele interessante Rennen gesehen haben. Ich glaube nicht, dass sie mit Bodeneffekt-Autos spannender gewesen wären", erklärte Toro Rosso-Teamchef Franz Tost. Stefano Domenicali sieht jene Autos in naher Zukunft nicht in der Formel 1. "Aber vielleicht in dem neuen Paket, das für 2013 geplant ist. Mit dem neuen Triebwerk müssen wir die Formel 1 komplett überdenken", meinte der Ferrari-Teamchef.

Auf direkte Weise

"Eine Sache, die ich in der Formel 1 gelernt habe ist, dass wenn man etwas ändern will, dann muss man es auf eine direkte Weise machen", sagte Adam Parr. "Wenn man mehr Überholmanöver sehen will, dann muss man sich fragen, warum die Autos nicht überholen können. Meistens ist es deshalb, weil das hinterherfahrende Auto einen Nachteil zum Vordermann hat. Wenn man das ändern will, dann muss exakt das ändern", fuhr er fort.

Sollten Bodeneffekt-Autos erlaubt werden, dann würden sich die Ingenieure wieder etwas Neues einfallen lassen, wodurch manche Teams wieder einen Vorteil gegenüber anderen hätten. In diesem Fall bliebe das Problem der wenigen Überholmanöver gleich. "Wenn wir wirklich etwas in diese Richtung versuchen wollen, dann müssen wir es so direkt wie möglich machen", betonte Parr.