Wenn ein Team sein Auto erst beim ersten Rennen zum ersten Mal startet und damit jegliche Entwicklung nur an den Rennwochenenden vornehmen kann, hilft es nicht gerade, zwei Neulinge als Piloten zu haben. Das hat auch HRT-Teamchef Colin Kolles festgestellt, der mit der bisherigen Arbeit von Bruno Senna und Karun Chandhok deswegen aber nicht unzufrieden ist. "Ich bin zufrieden damit, was Senna und Chandhok geleistet haben, aber man kann nicht abstreiten, dass ihre fehlende Erfahrung in der Formel 1 zu diesem Zeitpunkt ein Nachteil ist", sagte Kolles der finnischen Zeitung Turun Sanomat.

HRT hat sich mittlerweile einen dritten Fahrer ins Team geholt. Sakon Yamamoto, der früher für Super Aguri und Spyker im Einsatz war und 2008 auch für Renault getestet hat, soll die Entwicklungsarbeit mit Einsätzen an den Grand Prix Freitagen unterstützen. Allzu viel Erfahrung bringt der Japaner nicht mit, aber immerhin konnte er mit seinen Sponsorengeldern etwas größere Hilfe leisten. "Wir konnten es uns nicht leisten, Fahrer wie Jarno Trulli oder Heikki Kovalainen zu holen, wie das Lotus gemacht hat", betonte Kolles.

"Wir müssen Fahrer nehmen, die gut sind, aber auch Budgets mitbringen", meinte er und sah aber auch auf Entwicklungs-Ebene durchaus Vorteile in der Verpflichtung Yamamotos, da er mehr Erfahrung hat als Senna und Chandhok. Denn auch wenn es für Barcelona neue Teile bei HRT geben wird, so weiß Kolles, dass noch viel Arbeit notwendig ist, um den F110 schneller zu machen. So war das Ende der Zusammenarbeit mit Dallara ein Problem für die weitere Entwicklung, doch HRT will bald einen Vertrag mit einem Windkanal schließen, um selbst an neuen Aerodynamik-Teilen arbeiten zu können. "Unsere Mitstreiter sind uns doch recht deutlich voraus, aber ich glaube nach wie vor, dass Hispania am Ende das Beste der neuen Teams sein wird", meinte Kolles.