Jacques Villeneuve galt während seiner F1-Zeit als "Querkopf", der sagte, was er dachte. Auf politische Korrektheit nahm er keine Rücksicht, was ihn bei einigen Teamchefs nicht gerade beliebt machte. Seit seinem F1-Aus 2006 kämpft Villeneuve verbissen um ein Cockpit. Mit Stefan GP hätte es 2009 beinahe mit dem Comeback geklappt, doch der serbische Rennstall bekam von der FIA keinen Startplatz.

Trotzdem hat der 38-Jährige seine Comebackpläne noch nicht ad acta gelegt. "Ich mache trotzdem weiter", beharrt Villeneuve. Das Alter spiele heutzutage in der Formel 1 keine Rolle mehr. "Die Rückkehr von Schumacher und de la Rosa ist ein Zeichen dafür, dass Erfahrung wieder mehr geschätzt wird. Wenn du so hungrig wie Schumacher bist, wird das Alter zur Trumpfkarte. Weil er und ich von unserer Erfahrung profitieren können", meinte Villeneuve.

Eigener Simulator

Der Kanadier hofft weiterhin, dass er bei einem Team unterkommt. "Die letzte Saison hat gezeigt, dass die Teams ihre Fahrer auch während der Saison austauschen", sagte der Weltmeister von 1997. Aufgrund des Testverbotes hält sich der Kanadier im eigens mit Betreuer Erwin Göller gebauten Simulator fit. "Wir wollten den anderen einen Schritt voraus sein. Damit das Training nicht langweilig wird, fährst du gegen dich und deine Bestwerte", erklärte Villeneuve gegenüber auto, motor und sport.

1996 ging der Simulator das erste Mal in Betrieb, wurde immer wieder verbessert und gilt aktuell als "Rolls Royce" unter den Simulatoren. Das Trainingsgerät simuliert reale Fahrbedingungen. Mittels einer Software stellt der Pilot seine Trainingseinheit und die Anzahl der Wiederholungen ein. "Ich kenne nichts Besseres auf diesem Gebiet", schwärmt der Kanadier.