Es ist wohl der schlechteste Start überhaupt, den Sauber in dieser Formel-1-Saison erwischte. Jedoch herrscht Optimismus beim neuen Technischen Direktor, James Key, der behauptet, dass das Team das Zeug dazu hat, zurückzuschlagen.

Nach den Wintertests sah es für das in Hinwil stationierte Team noch gut aus. Aber schon im ersten Rennen machten sich Zuverlässigkeitsprobleme bemerkbar, die weitere Fortschritte behinderten. Diese Faktoren sind der Grund für die bisherigen Nullrunden bei allen vier Rennen - übrigens das erste Mal seit 1996. Deshalb sah sich Key dazu berufen, sein neues Amt einen Monat früher anzutreten, um die Dinge schnellstmöglich in die Hand zu nehmen.

Trotz des Drucks von allen Seiten steht Key voll und ganz hinter dem Team. Und nicht nur er bekommt den Druck zu spüren, sondern auch die ganze Mannschaft. "Natürlich ist die Saison bisher nicht so verlaufen, wie wir uns das alle erhofft haben. Aber wir haben Pläne für die Zukunft. Es gibt einige Optimierungen für die nächsten Rennen und weitere Schritte, die danach folgen", so ein zuversichtlicher Key.

Seit er bei Sauber tätig ist, hat er eine genaues Bild vom Auto und es gab nichts, dass ihn hätte beunruhigen können. Dennoch ist er animiert, weitere Stellen am Boliden zu finden, die optimiert werden müssen. "Der Grundbaustein ist gelegt. An der Höchstgeschwindigkeit arbeiten wir gerade", so Key. Und dabei geht es hauptsächlich darum, den Luftwiderstand zu kalkulieren. Auch in aerodynamischer Sicht gibt es etwas zu tun. "Das sind die Dinge an denen wir gerade arbeiten, die sich aber nicht von heute auf morgen ändern. Das sind Entwicklungen für die Zukunft", meint Key.

Das Auto ist seiner Meinung nach gut gebaut, mit zugleich extrem hoher Qualität. Das Thema Zuverlässigkeit sieht er durchaus als besonders wichtigen Punkt. Insbesondere beim ersten Rennen machten Motor- und Hydraulikprobleme dem Team zu schaffen. Key setzt darauf, diese beiden Probleme zu beheben und zugleich den Top-Speed auszubauen. "Das muss man nacheinander angehen. Wenn das Auto zuverlässig ist, können wir auch in die Punkte fahren", sagt Key.

Mit dem Abgang von BMW und den Stellenkürzungen in Hinwil wird die neue Teamstruktur ein weiterer Schlüssel zum Erfolg sein. "Es gibt einige Bereiche, die vorher viel größer waren und jetzt nur noch von ein oder zwei Personen besetzt sind. Dennoch sage ich nochmals, dass der Grundstein da ist", denkt Key.

Sein ehemaliges Team Force India macht derzeit erhebliche Fortschritte, die ihn und sein Team auch nochmals motivieren. "Ich bin sehr stolz. Ich arbeitete viele Jahre mit dem Team zusammen. Ich wünschte, ich hätte sie zwischen November und Dezember nicht zu sehr vorangetrieben. Es scheint funktioniert zu haben", schmunzelt Key. Dennoch freut er sich für Force India und sieht es als Anreiz für seine neue Aufgabe bei Sauber.

Er sieht Force India und Renault bei den Mittelklasseteams und ist überzeugt davon, dass auch Sauber in Zukunft dazugehören wird. "Es gibt keinen Grund, weshalb wir das nicht schaffen sollten. Es wird seine Zeit dauern, aber wir können es schaffen", so Key voller Ehrgeiz.